Unterhaching
"Wir sind völlig verdient ausgeschieden"

FCI-Kapitän Marvin Matip hadert nach dem Erstrunden-Aus in Unterhaching mit der mangelnden Einstellung

09.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:56 Uhr

FCI-Kapitän Marvin Matip nimmt sein Team in die Pflicht - Foto: Bösl

Unterhaching (DK) Es war ein bitterer Gang für Marvin Matip. Nach dem 1:2 (0:1) in der ersten Runde des DFB-Pokals bei der SpVgg Unterhaching musste der Kapitän des FC Ingolstadt auf dem Weg in die Kabine unmittelbar an den Fans der SpVgg Unterhaching vorbei, die ihre Mannschaft gerade für den Einzug in die zweite Runde feierten.

Im Gespräch mit unserer Zeitung suchte der 29 Jahre alte Innenverteidiger Gründe für die Pokal-Blamage und sprach über die Auswirkungen auf den Bundesliga-Start am kommenden Samstag in Mainz.

 

Herr Matip, der FC Ingolstadt ist zum zweiten Mal in Folge in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Wie sehr schmerzt die Niederlage?

Marvin Matip: Sehr natürlich. Aber wir sind ganz klar selbst schuld, wir haben zu wenig investiert. Unterhaching hat alles gezeigt, was sie konnten – und wir eben nicht. Dann verliert man eben auch gegen Unterhaching.

 

Woran hat’s am meisten gefehlt?

Matip: Wir haben kämpferisch und läuferisch zu wenig reingeworfen. Wir waren nicht aggressiv genug und haben zu viele wichtige Zweikämpfe verloren.

 

Wie können Sie sich das erklären? Dass Unterhaching tief stehen würde und der FC Ingolstadt das Spiel machen muss, dürfte im Vorfeld klar gewesen sein.

Matip: Momentan kann ich es noch überhaupt nicht erklären. Wir haben eigentlich vernünftig angefangen. Mit dem Rückstand kam dann ein kleiner Bruch und wir haben vielleicht ein bisschen zu viel nachgedacht, was passieren könnte, wenn wir verlieren. Mit dieser Angst darf man aber nicht ins Spiel gehen. Wenn wir den Anschlusstreffer früher machen, haben wir auch noch die Chance, das Spiel zu gewinnen.

 

Dennoch: Zwingende Torchancen gab es kaum zu sehen. Auch in der Vorbereitung war schon zu erkennen, dass sich der FC Ingolstadt schwer tut, Chancen zu erarbeiten. War das nicht das größte Manko?

Matip: Nein. Das größte Manko war, dass wir zu wenig gelaufen sind, uns zu wenig angeboten haben und den Mitspielern nicht geholfen haben. Wenn man dann zusätzlich vorne die Tore nicht macht, dann verlierst du eben. Klar müssen wir das noch umstellen.

 

Dem zweiten Gegentreffer von Markus Einsiedler ging eine Abseitsstellung voraus. Machen Sie dem Schiedsrichter einen Vorwurf?

Matip: Der Schiedsrichter war nicht schuld. Wir müssen uns an die eigene Nase packen. Wir haben schlecht gespielt und trotzdem genug Chancen gehabt. Wir laufen zweimal in einen Konter und sind völlig verdient ausgeschieden.

 

Wie sehr hat diese Niederlage Auswirkungen auf den Bundesliga-Start am kommenden Samstag in Mainz?

Matip: Das ist ein anderer Wettbewerb. Das hat damit wenig zu tun. Im letzten Jahr sind wir auch in der ersten Runde ausgeschieden, vielleicht ist es ein gutes Omen. Uns ist aber allen klar, dass wir vier, fünf, sechs Schippen mehr reinlegen müssen, damit wir in der Bundesliga eine Chance haben.

 

Wie wollen Sie diese Niederlage wieder aus dem Kopf bringen?

Matip: Das muss schnell raus. Wir haben es letztes Jahr geschafft und werden es auch heuer wieder schaffen. In Mainz wird das Spiel wieder komplett anders sein. Wir werden nicht so viel Ballbesitz haben und können uns dann wieder mehr aufs Konterspiel einstellen. Aber wir müssen mehr machen.

 

Die Fragen stellte

Julian Schultz.