Neuburg
"Wir schenken das Parkbad dem Landkreis"

Verluste steigen / Stadträte erwägen höheren Eintrittspreis / Stadtwerkechef Hill ist dagegen

23.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:55 Uhr

 

Neuburg (r) Wird der Eintrittspreis für das Neuburger Hallenbad bald erhöht? OB Bernhard Gmehling und Werkreferent Fritz Goschenhofer sagten gestern im Werkausschuss, man müsse über eine Anhebung nachdenken. Anlass seien die hohen Verluste und der von 250 000 auf 200 000 Euro gekürzte Zuschuss des Landkreises.

Stadtwerkechef Hans-Jürgen Hill hält dagegen nichts von Verteuerungen. Seit Jahren koste die Zweieinhalb-Stunden-Einheit im Parkbad 3,50 Euro (Sauna fünf Euro). „20 Cent mehr bringen nichts“, meint Hill, „und ein stärkerer Aufschlag vergrault uns die Gäste“. Provokant stellt der Stadtwerkeleiter fest, dass man nicht an Eintrittspreisen rütteln solle, solange man sich Millionen-Ausgaben für die geplanten Leitungen zur Nahwärme leiste.

Finanzreferent Rüdiger Vogt und Klaus Eisenhofer sprachen sich bereits für höhere Eintrittspreise aus. „Moderat“ soll sie sein, so Referent Goschenhofer, der mangelnde Unterstützung durch den Landkreis beklagt. Hans Mayr sieht eine „permanente Ungleichbehandlung“ durch den Kreis. Er schlägt vor, die Stadt Neuburg solle dem Landkreis das Hallenbad überlassen.

Vorsichtig beklagte OB Gmehling „eine gewisse Problematik“. Für das Hallenbad Schrobenhausen bringe der Kreis 1,3 Millionen jährlich auf, für das Neuburger Parkbad 200 000 Euro. Früher gab es 500 000 Euro.

Für jeden Badegast legen die Neuburger Stadtwerke elf Euro drauf. Abschreibungen sind darin enthalten. Sie gehen langsam zurück, aber gleichzeitig steigt die Reparaturanfälligkeit des Hallenbades im Englischen Garten. Die Wiedereröffnung des sanierten Bades liegt schon wieder 14 Jahre zurück. Mit dem sogenannten steuerlichen Querverbund finanzieren die Stadtwerke Bäder und Busse. Das heißt, die Einnahmen aus dem Energiegeschäft können mit den Verlusten gegengerechnet werden. Ohne diese Regelung stünden Hallen- und Freibad wohl bald auf der Kippe.