München (dpa
"Wir haben Leidenschaft gezeigt"

Club-Trainer Michael Wiesinger ist mit der Vorstellung seiner Mannschaft in München zufrieden

25.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:45 Uhr

München (DK) Irgendwie ging es für Fußball-Bundesligist 1. FC Nürnberg wohl von Anfang an nur um Schadensbegrenzung. „Dass wir hier in München keinen Dreier holen, hätte man vielleicht tippen können“, sagte Club-Routinier Hanno Balitsch nach dem 0:2 im Derby bei Triple-Sieger FC Bayern München. Lange hatten sich die Franken mit großer Moral dem übermächtigen Rekordmeister entgegengestemmt. Am Ende stand aber das schier Unvermeidliche – der zwar glanzlose, aber hoch verdiente Sieg des Rekordmeisters.

„Wir haben toll gekämpft und Leidenschaft gezeigt. Im Laufe der zweiten Halbzeit ist uns ein bisschen der Sprit ausgegangen“, erklärte Club-Coach Michael Wiesinger das Drehbuch des 187. Derbys. Viel, viel Aufwand hatten die Franken vor allem in Durchgang eins betreiben müssen, um das Team um Jungstar Mario Götze vom Torjubel abzuhalten. Nürnbergs Kapitän Raphael Schäfer konnte sich sogar als Elfmetertöter auszeichnen, als er einen – unberechtigten – Strafstoß von David Alaba entschärfte .

Doch es half alles nichts. Immer größer wurde in Halbzeit zwei der Druck des Rekordmeisters, immer wieder musste Schäfer in letzter Sekunde retten – mal gegen Mario Mandzukic, mal gegen Götze. Gegen den Kopfball von Franck Ribery (69.), seinem ersten in der Bundesliga, war der beste Nürnberger aber ebenso machtlos wie gegen das perfekt vollendete Traum-Solo von Arjen Robben (78.).

Die Gäste durften froh sein, nicht wieder wie in den vergangenen Jahren unter die Räder gekommen zu sein. Der Rest war dann einfach nur Staunen über das Riesen-Potenzial der Münchner. „Die Bayern haben auf jeder Position Qualität, die andere Mannschaften gern hätten“, befand Stürmer Daniel Ginczek, der Pech hatte, das bei seinem Hammer die Unterkante der Latte im Weg war (15.). Und Wiesinger sah fast schon einen unmenschlichen Gegner. „Es ist für jede Mannschaft eine Belastung, wenn man ständig der Musik hinterherläuft. Gerade in Ballbesitz ist Bayern eine Maschine.“

So hakte der Verlierer die ungleiche Partie schnell ab – und richtete den Blick lieber auf das nächste Derby. „Wir müssen uns jetzt auf die Partie gegen den FC Augsburg konzentrieren“, sagte Mittelfeldakteur Markus Feulner. Dann aber voraussichtlich ohne Innenverteidiger Per Nilsson, der sich in München eine Sprunggelenksverletzung zuzog und die Arena auf Krücken verließ. „Es sieht nicht so gut aus“, klagte Club-Sportvorstand Martin Bader.