Riedenburg
Winterpause auf der Baustelle

Die Sanierungsarbeiten an der Riedenburger Stabbogenbrücke werden im Februar fortgeführt

29.11.2016 | Stand 02.12.2020, 18:59 Uhr

Foto: Kathrin Schmied

Riedenburg (DK) Die Einhausung ist bereits verschwunden, das Gerüst folgt Stück für Stück. Nach einer Prüfung in knapp zwei Wochen wird es dann erst einmal still auf der Riedenburger Brückenbaustelle. Die Winterpause dauert voraussichtlich bis Ende Februar.

Der Blick auf die Bögen liegt wieder frei. Die Holzplatten, die seit Wochen die St.-Anna-Brücke umhüllt hatten, sind bereits abgenommen und an anderer Stelle fein säuberlich gestapelt. Und auch an den Gerüststangen machen sich die Arbeiter seit Montag zu schaffen, um sie in Riedenburg zwischenzulagern. Seit Montag muss der Verkehr wieder die Umleitungsstrecke über die Schambachtalbrücke nehmen, um von der Altstadtseite in die Neustadt zu gelangen. Wobei die zusätzliche Strecke sich in Grenzen halte. "Die Situation in Riedenburg ist gut", sagt Bauleiter Simon Delpy. Mit Vollsperrungen von Brücken in anderen Städten habe er schon andere Erfahrungen gemacht. "Auch zu Fuß hält sich der Umweg in Grenzen", weiß er. Rund 20 Minuten würde der Marsch dauern. Nötig ist es aber weiterhin nicht, diese Route zu wählen, denn trotz Vollsperrung ist der Weg für Fußgänger frei. "Das war uns immer wichtig", sagt Christa Hausen, die Verkehrsexpertin im Riedenburger Rathaus. Auch Fahrradfahrer können die Brücke ohne Probleme passieren, sofern sie ihr Rad schieben.

Die Bauarbeiten liegen ohnehin in den letzten Zügen - zumindest für dieses Jahr. Die Sperrung wird am Donnerstag wieder aufgehoben, der Pkw-Verkehr kann dann per Ampelschaltung wieder fahren. Bis 9. Dezember wolle man mit dem Rückbau des Gerüsts auf der Fahrbahn komplett fertig sein, sagt Delpy. Und nach einer Bauwerksprüfung die Woche darauf beginnt letztlich die Winterpause. "Das ist der Witterung geschuldet", erklärt Pia August vom Wasserschifffahrtsamt in Nürnberg. Bis zur Wiederaufnahme der Sanierungsarbeiten ist es auch für den Schwerverkehr ab 3,5 Tonnen wieder möglich, die Querung über den Main-Donau-Kanal zu benutzen.

Ende Februar wird voraussichtlich wieder gewerkelt. "Es ist zwar gewagt, so früh anzufangen, aber es geht nicht anders", so August. Denn: Die Schifffahrtssperre beginnt Mitte März. Bis Anfang April will man das Gerüst an der Unterseite der Brücke bereits so weit vorgebaut haben, dass auch der mittlere Bereich saniert werden kann. Von der Neustadtseite bis kurz vor der Mitte ist die Unterkonstruktion bereits fertig bearbeitet. "Im kommenden Jahr geht es darum, von der Altstadtseite her den Rest zu erledigen", erklärt die Expertin der Nürnberger Behörde. Die Arbeiten an den hohen Hängern sowie am mittleren Bereich der Bögen sind ebenfalls abgeschlossen. Die jeweils unteren Hälften der filigranen Konstruktionen folgen 2017.

Wäre der Schiffsunfall im Juni nicht gewesen, könnte man längst fertig sein. Darin sind sich August und Delpy einig. "Das hat uns schon zurückgeworfen", sagt der Bauleiter. Auch zusätzliche, weil unvorhergesehene Arbeiten haben sich auf den Zeitplan ausgewirkt, ergänzt August. Etwa Schweißarbeiten am Bogen oder Probleme mit der Abdichtung der Fahrbahn. Und noch etwas macht sich auch auf der Riedenburger Brückenbaustelle bemerkbar: der allgemein anhaltende Bauboom. "Es ist nicht einfach, Arbeiter zu bekommen. Mal sehen, wie das nächstes Jahr wird", sagt August.