München
Winter qualifiziert sich für Junioren-EM

Neuburger Kanutin holt bei der Deutschen Meisterschaft Bronze über die 200 Meter – Auch Verena Schmidt auf dem Stockerl

31.08.2015 | Stand 02.12.2020, 20:51 Uhr

Foto: DK

München/Neuburg (DK) Über 1000 Rennkanuten aus 115 Vereinen brachten vom 26. bis 30. August auf der Olympiaregattastrecke in Oberschleißheim das Wasser zum Brodeln – und ganz besonders Sarah Winter, die Bronze holte.

Unter idealen Bedingungen erlebten Athleten und Zuschauer bei den 94. Deutschen Kanu-Rennsport Meisterschaften hochkarätige und spannende Wettkämpfe über die Sprint-, Kurz-, Mittel- und Langstrecken. Wie erwartet setzten sich mit den WM-Teilnehmern die Favoriten durch. Die Kanu-Hochburgen Potsdam und Baden-Württemberg machten ihrem Namen alle Ehren und sammelten Titel am laufenden Band. Olympiasieger und mehrfacher Weltmeister Ronald Rauhe feierte sogar seinen 60. Deutschen Meistertitel.

Gut eingestellt und auf den Punkt fit präsentierten sich die DRCN-Kanuten beim größten nationalen Kanuevent 2015. Fast alle Mannschaftsboote schafften die Endlaufteilnahme. Im Kajak Einer kämpften sich Sarah Winter, Verena Schmidt und Rebecca Stöckl bis in die Finals der schnellsten Neun.

Sarah Winter ließ bei den Damen Junioren mit ihren souveränen Siegen im Vor- und Zwischenlauf über 200 Meter bereits aufhorchen. Dass sie auf der Sprintstrecke zu den schnellsten Fahrerinnen Deutschlands zählt, bewies die Neuburgerin bereits 2013 mit dem Titelgewinn und 2014 als zweitschnellste Fahrerin ihres Jahrgangs. In diesem Jahr erkämpfte sie sich in einem packenden Wimpernschlagfinale die Bronzemedaille hinter Clara Thieme vom KC Potsdam und Kim Riedle von den Rheinbrüdern Karlsruhe. „Ich freue mich, dass es zu einer Medaille gereicht hat. Jetzt darf ich zur Junioren Sprint EM nach Rumänien“, freute sich Winter.

Eine zweite Bronzemedaille für den DRCN sicherte sich Verena Schmidt im K1 der weiblichen Jugend über die 5000 Meter Langstrecke. Die junge Athletin machte damit ihren Traum von einer Meisterschaftsmedaille wahr. Mit einem guten Start setze sie den Grundstein für den Erfolg. Mit Jule Hake vom KSC Lünen und Marie Mix vom SC Berlin Grünau konnte sich Schmidt vom Feld absetzen und das Rennen an Position drei nach Hause fahren. Im 1000 Meter Finale schrammte die Donaukanutin auf Rang vier nur knapp an einer Medaille vorbei.

Ein ganz großer Coup gelang Conrad Bergmann im RG Bayern Vierer der männlichen Jugend über 500 Meter. Mit seinen Kaderkollegen Lukas Möller (Aschaffenburg), Ken Pfeiffer und Oliver Franke (Kleinheubach) ließen sie in 01:33.774 Minuten fast die gesamte Konkurrenz hinter sich. Ein packendes Finish sicherte dem Bayernquartett die Vizemeisterschaft. Nur das Boot der RG Sachsen (01:32.426) war an diesem Tag noch schneller.

Als großes Kanutalent erweist sich schon seit Jahren Florian Egeler. Leider machte ihm schon oft die Gesundheit bei Kanugroßereignissen einen Strich durch die Rechnung. Am letzten Wettkampftag war der Juniorenfahrer allerdings wieder im Vollbesitz seiner Kräfte und fuhr ein ausgezeichnetes Langstreckenrennen. In 22:10.309 Minuten meisterte er die 5000 Meter auf Rang fünf.

Einen weiteren fünften Platz erkämpften Sarah Winter und Jessica Schwaab (WSG Kleinheubach) im K2 der RG Bayern über 200 Meter.

Auch die Nachwuchsfahrerinnen Rebecca Stöckl und Fabienne Höfling absolvierten einen hervorragenden Wettkampf. Rebecca Stöckl schaffte die Endlaufteilnahme im K1 über 1000 Meter und erkämpfte sich einen sechsten Platz. Im K2 Finale über 500 Meter erreichten die Schülerinnen das gleiche Ergebnis. Im Kanumehrkampf, bestehend aus 100 und 1000 Meter Paddeln, 1500 Meter Laufen und zwei Athletikübungen, überzeugten Rebecca Stöckl mit Rang sieben und Fabienne Höfling mit Rang neun. Die 2000 Meter Langstrecke bestritten beide im K2 und fuhren als siebte über die Ziellinie.

Der K2 Damen Junioren über 500 Meter und der K4 Damen Junioren (RG Bayern) über 200 Meter mit Sarah Winter und Verena Schmidt belegten Platz sieben und acht. Auch im K1 über 5000 Meter fuhr Sarah Winter mit dem neunten Rang noch in die Top Ten.

Für Sarah Winter hat sich durch die Nominierung zur Junioren EM die Saison noch etwas verlängert. Gleich nach den Deutschen Meisterschaften verbringt sie einige Tage in Rio und verfolgt die vorolympischen Wettkämpfe. Gleichzeitig kann die Neuburger Kanutin dort bereits auf der Olympiaregattastrecke von 2016 trainieren. Direkt vor dem Wettkampf in Rumänien absolviert Winter noch einen Kaderlehrgang in Kienbaum. Die EM findet im Anschluss daran vom 17. bis 20. September in Bascov-Budeasa statt.