Pfaffenhofen
Wilfried Gerling gestorben

05.04.2019 | Stand 02.12.2020, 14:16 Uhr
Wilfried Gerling ist im Alter von 61 Jahren gestorben. −Foto: privat

Pfaffenhofen (rs) Der bekannte Pfaffenhofener Banker Wilfried Gerling ist am Donnerstag gestorben.

Gerling erlag im Alter von 61 Jahren einer kurzen, aber schweren Krankheit. Er hinterlässt seine Ehefrau Karin und zwei erwachsene Söhne.

Wilfried Gerling hatte wegen seines ausgewiesenen Fachwissens in Wirtschaftskreisen über die deutschen Grenzen hinaus einen ausgezeichneten Ruf. Er galt in seiner Branche als echte Führungspersönlichkeit und als Visionär, der weit über den Tellerrand hinausblickte. Gerling engagierte sich in einer ganzen Reihe von Wirtschaftsverbänden. So war er unter anderem als Vorsitzender des Geld- und Kreditausschusses des Deutschen Industrie- und Handelskammertags in Berlin und Brüssel tätig.

Als Banker war er stets dem Genossenschaftsgedanken fest verbunden. Nach einigen Stationen in der Führungsebene von Genossenschaftsbanken kam der gebürtige Westfale 2003 in die Kreisstadt und trat bei der damaligen Volksbank Pfaffenhofen die Nachfolge des scheidenden Direktors Friedrich Küffner an. Als frisch gebackener Vorstandsvorsitzender der Volksbank Pfaffenhofen packte er noch im gleichen Jahr eine große Aufgabe an: Die Fusionsverhandlungen mit der Hallertauer Volksbank mit Sitz in Mainburg wurden aufgenommen und erfolgreich abgeschlossen. Zwölf Jahre lang leitete Wilfried Gerling als Vorstandsvorsitzender die Geschicke der so entstandenen Hallertauer Volksbank (die ja mittlerweile mit der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte fusioniert hat). "Ethische Werte waren ihm sehr wichtig. Er wollte immer ein Vorbild sein und ein anständiger Unternehmer", sagte seine Frau Karin unserer Zeitung: "Auf die Hallertauer Volksbank, die er aufbaute, war er sehr stolz und blieb ihr immer verbunden. " Auch dann noch, nachdem der Vorzeige-Banker Anfang 2015 in die Landeshauptstadt wechselte, dort Vorstandsmitglied und später Vorstandsvorsitzender der Münchner Bank e. G. mit einer Bilanzsumme von drei Milliarden Euro und über 500 Mitarbeitern wurde. Auch hier war er erfolgreich, setzte einen Schwerpunkt darauf, dem Traditionshaus eine moderne Identität zu verschaffen und es zukunftsfest zu machen. Doch so stolz Gerling auf seine Lebensleistung war, allmählich fasste er den Ruhestand in den Blick. Der sehr an Literatur und am Kulturleben interessierte 61-Jährige, der fest in Niederscheyern verwurzelt war, freute sich laut seiner Frau sehr darauf, mit ihr dann ausgedehnte Wanderungen durch die Hallertau zu unternehmen, deren Landschaft er liebte. Seine Erkrankung zerstörte diese Pläne. Der Trauergottesdienst findet am Freitag, 12. April, um 11 Uhr, in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche statt mit anschließender Beerdigung auf dem Niederscheyrer Friedhof.