Neuburg
Wieder mehr Unfälle im Neuburger Land

Polizei verzeichnet leichte Zunahme auf 1796 Vorfälle - Deutliche Steigerung bei den Verletzten, aber weniger Tote

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr
Schwerer Zusammenstoß: Im Dezember krachte es bei Oberhausen auf der B 16 - einer von insgesamt 1796 Unfällen bei Neuburg im Vorjahr. −Foto: Janda

Neuburg (sja) Es kracht wieder häufiger in Neuburg und Umgebung. Das geht aus der gestern veröffentlichten Unfallstatistik der hiesigen Polizeiinspektion für das Vorjahr hervor. Demnach stieg neben dem Ausmaß der Kollisionen auch die Anzahl der dabei verletzten Personen deutlich. Als positiv bewerten die Beamten hingegen, dass im vergangenen Jahr deutlich weniger Menschen ums Leben gekommen sind.

Im Detail verzeichnete die Polizei zwischen Neujahr und Silvester 2017 genau 1796 Unfälle. Das bedeutet eine Zunahme um 31. Den Schwerpunkt bildeten laut der Statistik erneut die sogenannten Kleinunfälle mit 1106 Vorfällen (Jahr 2016: 1066), darunter sind besonders die Wildunfälle mit insgesamt 537 Zusammenstößen mit Tieren auffällig (496). Neben Rehen entwickeln sich nach Angaben der Beamten vor allem Wildschweine zu einer immer größeren Gefahr für Autofahrer.

Auch die Anzahl der verletzten Personen im Straßenverkehr nahm deutlich zu, nämlich von 300 auf 354. Für drei Verkehrsteilnehmer kam im Vorjahr jede Hilfe zu spät - 2016 waren es noch sieben. Trauriger Schwerpunkt der Statistik mit zwei getöteten Menschen ist der Markt Burgheim: Im September war ein Motorradfahrer zwischen Leidling und Straß von der Fahrbahn abgekommen und gestorben, nur eine Woche später kam ein Mann bei der Kollision zweier Laster auf der B 16 ums Leben. Das dritte Opfer starb im Dezember nach einem Frontalzusammenstoß bei Neuburg, ebenfalls auf der Bundesstraße 16.

Hauptursache für Zusammenstöße sind laut der Statistik Vorfahrtsverletzungen sowie Fehler beim Abbiegen oder Rückwärtsfahren. Doch auch Alkoholkonsum beim Fahrer spielt weiter eine Rolle - auch wenn sich die Anzahl der durch Betrunkene verursachten Unfälle auf 25 (Vorjahr: 35) verringert hat. Dafür machen die Beamten vor allem verstärkte Kontrollen verantwortlich. Der Erfolg gibt ihnen recht: 71 Autofahrer erwischte die Polizei mit Alkohol am Steuer, elf waren sogar im Drogenrausch unterwegs.

Auch die Gefahr für und durch Radfahrer nimmt im Bereich Neuburg zu. So verzeichnete die Dienststelle zuletzt 80 Unfälle mit beteiligten Radlern, im Jahr zuvor waren es 75. Beim Großteil, nämlich bei 48 Kollisionen, waren allerdings die Fahrradfahrer die Verursacher.

Geografischer Schwerpunkt de Unfallstatistik im Bereich der Polizeiinspektion ist die Kreisstadt, in der es 1024-mal gekracht hat (9995), gefolgt von Rennertshofen mit 137 (145) sowie Ehekirchen mit 107 Unfällen (85). Neuralgische Unfallorte sind aus Sicht der Beamten nach wie vor die Zeller Kreuzung sowie die Kreuzung der St.-Andreas-Straße mit drei beziehungsweise vier Unfällen. Bei beiden Verkehrsknoten sieht die Polizei jedoch kaum Spielraum für Verbesserungen. An der St.-Andreas-Straße wird jedoch ein Einfahrtsverbot in Richtung Fleischnershausen überprüft, außerdem soll dort künftig Tempo 70 gelten.