Köln
Wieder erstklassig

Klaus Maierstein steigt mit seinem 1. FC Köln ins deutsche Fußball-Oberhaus auf

22.04.2014 | Stand 02.12.2020, 22:47 Uhr

 

Köln (SZ) Eine ganze Stadt im Ausnahmezustand! Köln feiert – seinen traditionsreichen 1. FC und dessen Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga. Und Klaus Maierstein ist mittendrin im ganzen Trubel. Er, der Chef-Physiotherapeut aus Schrobenhausen, der am Rhein sein sportliches Glück gefunden hat.

Seit Ostermontag, kurz nach 22 Uhr, wird in der Domstadt nur mehr gejubelt, geschunkelt, gesungen, Kölsch getrunken. Ein 3:1-Heimsieg gegen den VfL Bochum beseitigte alle Zweifel, die „Geißböcke“ kehren ins deutsche Fußball-Oberhaus zurück. „Die Stimmung war ja schon bei den Spielen zuvor unglaublich gewesen“, berichtet Maierstein: „Aber was mittlerweile hier los ist, das ist einfach nur noch der blanke Wahnsinn!“

Wer hätte das gedacht, dass selbst ihm noch etwas aus der Fassung bringt – schließlich hatte er einst auch schon lange Jahre für den FC Bayern München gearbeitet, wo Erfolge doch regelmäßig auf der Tagesordnung stehen. „Aber das ist nicht zu vergleichen“, betont der 44-Jährige: „Hier in Köln wird der Fußball von der gesamten Stadt gelebt, das ist hier Euphorie pur. Wir schafften jetzt zwar ,nur’ den Aufstieg in die Erste Bundesliga – aber man hat hier das Gefühl, dass wir soeben die Champions League gewonnen hätten.“

Ja, Maierstein wirkt durchaus gerührt. Seit Sommer 2011 arbeitet er nun am Rhein, fungiert dort als Chef-Physiotherapeut beim traditionsreichen 1. FC Köln. Und in dieser Zeit gab es nicht nur eitel Sonnenschein, im Mai 2012 etwa musste der bittere Abstieg in die Zweite Liga verkraftet werden – obwohl damals noch ein Lukas Podolski zum Team der „Geißböcke“ gehört hatte.

Was soll’s? Jetzt ist’s vergessen. Endgültig, komplett. Und Maierstein hat sich längst bei den Rheinländern eingelebt – was schon so weit geht, dass er hin und wieder sogar ein Kölsch trinkt. „Bei solchen Gelegenheiten wie jetzt, bei der Aufstiegsfeier am Montagabend, geht es ja fast nicht anders“, verrät der 44-Jährige lächelnd: „Aber zu Hause steht durchaus noch ein Kasten mit bayerischem Gerstensaft.“

Eine große Gemeinsamkeit von Weißbier und Kölsch durfte Maierstein nun, nach dem 3:1 gegen den VfL Bochum, sehr schnell feststellen: „Beides ,pappt’ unglaublich – und gut riechen tut’s auf der Kleidung ebenfalls nicht.“ Aber egal: Bierduschen sind eben auch beim 1. FC Köln obligatorisch, für jeden im Team – also auch für den Chef-Physiotherapeuten, der zu den Profikickern ja traditionell in jedem Verein einen ganz besonderen Draht hat.

Als Maierstein gestern Nachmittag wieder zum Geißbockheim fuhr, war er immer noch überglücklich über das, was er am Abend, in der Nacht zuvor erleben durfte. Und er verspricht: „Das war erst ein lockerer Aufgalopp. Die richtig tollen Tage kommen erst noch.“

Dabei denkt der Schrobenhausener vor allem an den 4. Mai. Dann nämlich, im Heimspiel gegen den FC St. Pauli, wird den Kölnern die Zweitliga-Meisterschale überreicht! „Dann haben wir hier richtig Ramba Zamba“, ist Maierstein überzeugt. Und ja, dann wird er sich eventuell sogar wieder ein Kölsch genehmigen.