Ingolstadt
Wieder auf einem Aufstiegsplatz

FC Ingolstadt feiert mit 4:2 gegen FSV Zwickau dritten Sieg in Serie und verbessert sich auf Rang zwei

10.11.2019 | Stand 23.09.2023, 9:23 Uhr
Ein Küsschen für den Vorlagengeber: Doppeltorschütze Dennis Eckert-Ayensa (rechts) bedankte sich bei Fatih Kaya, der den Treffer zum zwischenzeitlichen 2:1 mit viel Übersicht vorbereitet hatte. −Foto: Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Nach dem Auslaufen zog es die Profis des FC Ingolstadt gestern in die Ferne. Dennis Eckert-Ayensa beispielsweise stattet seiner Familie in Köln einen Besuch ab, Stefan Kutschke nutzt den Wintereinbruch in den Alpen zum Snowboarden mit Freunden. Denn nach dem 4:2 (3:2) gegen den FSV Zwickau hielt Trainer Jeff Saibene sein Wort. "Mit dem Sieg und mit der Leistung bin ich zufrieden, deshalb haben die Jungs jetzt zwei Tage frei", sagte der 51-Jährige, der die Länderspielpause selbst zu einer Weiterbildung in seiner Wahlheimat Schweiz nutzt.

Dank der Tore von Eckert-Ayensa (27., 33.), Kutschke (41./Foulelfmeter) und Maximilian Beister (85.) feierte der FCI den dritten Sieg in Serie und verbesserte sich als neuer Tabellenzweiter erstmals seit dem sechsten Spieltag wieder auf einen direkten Aufstiegsplatz in der 3. Fußball-Liga. "Das ist doch für jeden Schanzer schön, jetzt wieder auf die Tabelle zu schauen", meinte der überragende Eckert-Ayensa mit einem Grinsen.

Die Schanzer knüpften vor 6040 Zuschauern im Audi-Sportpark nahtlos an den souveränen Auswärtssieg bei Eintracht Braunschweig (3:0) an. Der FCI kontrollierte die Partie, hielt den FSV vom eigenen Kasten fern und ging folgerichtig in Führung. Nachdem Zwickaus Torhüter Johannes Brinkies einen strammen Schuss von Kutschke nur nach vorne hatte abwehren können, war Eckert-Ayensa im Stile eines Torjägers zur Stelle und drückte den Abpraller zum verdienten 1:0 über die Linie.

Von den Gästen war bis dahin kaum etwas zu sehen, bis Marcel Gaus im Mittelfeld völlig unbedrängt den Ball verlor und die Gäste damit regelrecht zum Ausgleich einlud. Zwickau schaltete schnell um und Torjäger Ronny König (30.) glich zum 1:1 aus. Kurz zuvor hatte Fabio Viteritti (29.) bei einem abgefälschten Freistoß bereits die Latte getroffen. "Das sollte nicht passieren, so entstehen die meisten Gegentore", ärgerte sich Saibene über Gaus' Leichtsinnsfehler.

Der FCI sorgte jedoch postwendend für die schnelle Antwort - und wieder war Eckert-Ayensa (33.) zur Stelle. Der Angreifer verwertete eine überlegte Hereingabe von Fatih Kaya zum 2:1, nachdem der Rechtsaußen von Kutschke in Szene gesetzt worden war. "Ich hab' nur den Fuß hingehalten und auf einmal wackelte das Netz. Das sind die schönsten Tore als Stürmer", meinte Eckert-Ayensa über seinen Doppelpack.

Auch beim dritten Treffer der Schanzer war der Deutsch-Spanier beteiligt - wenngleich er dieses Mal im Glück war. Bei einem Zweikampf mit Zwickaus Innenverteidiger Christopher Handke ging der 22-Jährige im Strafraum zu Boden und Schiedsrichterin Riem Hussein entschied sofort auf Strafstoß. "Ich hab' den Kontakt gespürt und mich instinktiv fallen lassen. Kann man pfeifen, muss man aber nicht", erklärte Eckert-Ayensa über den schmeichelhaften Foulelfmeter, den Kutschke ganz sicher zum 3:1 nutzte.

Die äußerst unterhaltsame Halbzeit sollte aber noch einen weiteren Treffer bieten - in der Nachspielzeit sorgte der FSV für den erneuten Anschlusstreffer. Morris Schröter (45.+2) überwand Torhüter Fabijan Buntic, weil Gaus den Ball noch unglücklich ins kurze Eck abfälschte. "Unsere erste Halbzeit war überragend - vielleicht die beste bis jetzt. Ich habe mir gedacht: Das ist mein Fußball. Mit Power und Dynamik über die Seiten", meinte Saibene. Aber: "Das Problem war, dass Zwickau aus zwei Chancen zwei Tore macht. So waren wir nie auf der sicheren Seite. "

Mit Wiederbeginn verlor der FCI dann auch seine Linie. Die Gastgeber wurden immer passiver, ließen sich zusehends in die eigene Hälfte drängen und spielten ihre Kontermöglichkeiten zu ungenau aus. "Wir hatten 20 Minuten im Spiel, in denen wir richtig am Schwimmen waren und Glück hatten, dass wir kein Tor kassieren", erkannte Eckert-Ayensa. "Wir sind fahrlässig mit den Kontern und dem eigenen Ballbesitz umgegangen. Das kann dir gegen andere Gegner das Genick brechen", ergänzte Kutschke und sparte nicht mit Selbstkritik: "Da waren Chancen dabei, das müssen Tore sein. Den Anspruch habe ich selbst an mich. "

Erst Beister (85.), der für Kaya in die Partie gekommen war, sorgte kurz vor Schluss für die "Erlösung", so Saibene. Robin Krauße schien den Ball bei einem der zahlreichen Konter bereits vertändelt zu haben. Im Nachsetzen schob Beister jedoch überlegt ins lange Eck zum 4:2 ein und besiegelte damit den dritten Sieg in Serie.

FC Ingolstadt: Buntic - Heinloth (79. Paulsen), Antonitsch, Schröck, Kurzweg - Kaya (70. Beister), Krauße, Thalhammer, Gaus - Kutschke, Eckert-Ayensa (86. Keller). - FSV Zwickau: Brinkies - Miatke, Handke, Hehne (51. Godinho), Frick - Schröter, Reinhardt, Jensen (82. Wegkamp), Viteritti (87. Mäder) - König, Huth. - Tore: 1:0 Eckert-Ayensa (27.), 1:1 König (30.), 2:1 Eckert-Ayensa (33.), 3:1 Kutschke (41./FE), 3:2 Schröter (45.+1), 4:2 Beister (85.). - Schiedsrichterin: Riem Hussein (Bad Harzburg). - Zuschauer: 6040.

Julian Schultz