Wieder attraktive Einkaufsstraße schaffen

05.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:17 Uhr

Marode sind die Straßen im Schrobenhausener Bahnhofsviertel. Der Bauausschuss will die Bahnhofstraße (Foto), die Herzog-Ludwig-Straße und die Georg-Alber-Straße für mehr als 1,2 Millionen Euro sanieren lassen. - Foto: Spindler

Schrobenhausen (SZ) "Die Zeit ist reif", mahnte Richard Felbermeir in der jüngsten Sitzung des Schrobenhausener Bauausschusses. Das sahen neben ihm auch sechs weitere Kommunalpolitiker so. Sie stimmten gegen zwei andere dafür, drei Straßen im Bahnhofsviertel sanieren zu lassen.

Etwas mehr als 1,2 Millionen Euro soll nach ersten Schätzungen die Sanierung der Bahnof-, Herzog-Ludwig- und Georg-Alber-Straße kosten. Dafür sind nach Angaben der Münchener Städteplanerin Claudia Schreiber rund 60 Prozent Zuschüsse aus dem Städtebauförderprogramm des Landes zu erwarten.

Allerdings, soviel wurde bereits im Bauausschuss deutlich, werden wohl auch die Anwohner der Straßen zur Kasse gebeten. In den drei Straßen sei die Situation vergleichbar mit der Lage in der Kaiser-Ludwig-Straße, so Oberverwaltungsrat Reinhard Scholz. Der Jurist kündigt an, dass es voraussichtlich einen Straßenausbaubeitrag geben werde, den die Stadt bei den Anliegern einfordern werde. Die Stadt werde aber versuchen, die Summe so klein wie möglich zu halten.

Die größten Neuerungen in den Straßen dürften die Bahnhofstraße treffen. Die Fahrbahn solle sechs Meter breit sein, so Schreiber. So könnten zwei Busse bequem aneinander vorbeifahren. In der Straße bis zur Kreuzung mit der Pettenkofer- und Alber-Straße sollen entlang der Bahnhofstraße 33 Parkplätze geschaffen werden. Die Straße selber solle durch Aufpflasterungen unterteilt werden. Der Teil der Straße liegt auch Richard Felbermeir besonders am Herzen. Nach der Sanierung müsse die Bahnhofstraße wieder zu einer attraktiven Einkaufsstraße werden, fordert der Sozialdemokrat.

Die restliche Bahnhofstraße soll auf der Seite der Münzprägeanstalt Poellath mit acht Parkplätzen ausstaffiert werden. Zudem sollen noch weitere großkronige Bäume angepflanzt werden.

Wenig ändern wird sich voraussichtlich im Vergleich zum bisherigen Zustand in der Herzog-Ludwig-Straße. Sie soll Einbahnstraße bleiben. Auf einer Seite werden 18 Parkplätze installiert. Auf der 3,50 Meter breiten Fahrbahn könnten Busse fahren. Das ist allerdings Jakob Mahl zu breit: "Das ist satt für eine Einbahnstraße." Dem Pro-Sob-Mann wäre eine schmalere Fahrbahn lieber. Dafür würde er Parkplätze lieber in Schrägaufstellung anordnen wollen.

Das schwierigste Terrain für Planerin Schreiber ist die Georg-Alber-Straße. Die Fahrbahn könnte an der schmalsten Stelle gerade 5,50 Meter breit sein. Das sei aber machbar, weil sich lediglich Busse und Pkw begegnen würden. Nicht zwei Busse gleichzeitig. Neu dagegen ist, dass es auf einer Seite der Straße einen durchgehenden Fußweg geben soll.

"Wir haben kein Geld für die Stadtbücherei", mahnt Mahl, "daher sehe ich noch nicht, dass wir das weiter planen können." Lediglich Paul Schnitzler (FW) teilt Mahls Sorgen um die Finanzen der Stadt.

Das sieht Günther Rief (SPD) vollkommen anders. Die Sanierung der Straße im Bahnhofsviertel sei dringend nötig. Das ganze Viertel müsse endlich aufgewertet werden. Und was die Finanzen angeht, macht sich Rief überhaupt keine Sorgen: "Geld haben wir genug in den Kassen."

Riefs finanzpolitischen Optimismus will Bürgermeister Karlheinz Stephan (CSU) so nicht teilen. Aber er ist genauso dafür, nicht nur das Bahnhofsumfeld im kommenden Jahr zu ertüchtigen, sondern auch die angrenzenden Straßenzüge zu verbessern. In der Abstimmung sehen das insgesamt sieben Stadträte so. Lediglich Mahl und Schnitzler stimmen dagegen.