Pfaffenhofen
Wichtige Punkte beim Meister

23.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:14 Uhr

Strahlende IceHogs gab es gestern Abend an allen Ecken und Enden des Pfaffenhofener Eisstadions zu sehen – so wie hier nach dem Treffer zum 7:1 durch Christian Birk (rechts). - Foto: Ermert

Pfaffenhofen (oex/pat) Eine Extraportion Adrenalin hat bei den IceHogs offenbar die Situation ausgelöst, in der Eishockey-Bayernliga mit dem Rücken zur Wand zu stehen. Am Wochenende wurden mit dem TEV Miesbach (5:4) und dem ERV Schweinfurt (7:2) gleich zwei Topteams geschlagen

Das Tor zur Zwischenrunde steht für Pfaffenhofen damit sperrangelweit offen. Drei Punkte beträgt der Vorsprung des Tabellenachten auf Buchloe – und damit auf Platz neun – aktuell. Der ECP hat damit im Fernduell an den abschließenden zwei Spieltagen der Vorrunde sämtliche Trümpfe in der eigenen Hand.

TEV Miesbach – EC Pfaffenhofen 4:5 (0:1, 3:0, 2:3): Drei enorm wichtige Zähler auf der Habenseite konnten die IceHogs verbuchen, an Buchloe vorbeiziehen und haben es seither wieder in der eigenen Hand, das Ticket für die Zwischenrunde zu lösen. ECP-Trainer Rod Poindexter musste in dieser wichtigen Partie auf den zuletzt überzeugenden Marco Löwenberger und auf Marco Babic verzichten, doch auch den Gastgebern fehlten mit Matthias Hart und Philipp Rießle starke Spieler.

Beide Mannschaften, die sich aus der letztjährigen dramatischen Halbfinalserie sehr gut kennen und einander mit gehörigem Respekt begegnen, begannen verhalten. Miesbach, schon für die Zwischenrunde qualifiziert, wollte die Heimniederlage gegen Schweinfurt vergessen machen und die IceHogs wollten unbedingt vermeiden, den Hausherren ins offene Messer zu rennen. Diese gingen dennoch früh in Führung. In der vierten Minute nutzte Andreas Veicht die erste Überzahlmöglichkeit in einem von beiden Teams, wie bei allen bisherigen Aufeinandertreffen, angenehm fair geführten Match. Dies war aber auch schon der einzige Höhepunkt in einem ansonsten relativ ereignislosen Anfangsdrittel, in dem die Abwehrreihen klar dominierten und beide Torhüter nichts anbrennen ließen.

Das sollte sich nach der Pause jedoch ändern. Beide Mannschaften taten nun mehr für die Offensive und dadurch nahm die Begegnung deutlich an Fahrt auf. Anders als im ersten Drittel erwischten nun die IceHogs den besseren Auftakt. Nur 53 Sekunden waren gespielt, als Franz Birk Miesbachs Torhüter Florian Hochhäuser mit einem Schuss aus spitzem Winkel überraschte. Fünf Minuten später dann die zweite Strafzeit für die Gastgeber – und diese nutzten jetzt die IceHogs. Elvis Beslagic bediente David Vokaty, und dieser brachte den ECP in Front.

Danach ergaben sich Chancen auf beiden Seiten, doch es sollte bis elf Sekunden vor der zweiten Pause dauern, ehe erneut gejubelt werden durfte. Wieder waren es die IceHogs und ihre mitgereisten Fans. Eric Dylla, der ein sehr starkes Spiel machte, traf zum psychologisch wichtigen 3:1. Auch im Schlussabschnitt bot sich den Zuschauern das gleiche Bild. Beide Teams hatten ihre Möglichkeiten, doch zunächst trafen wieder nur die Gäste.

Mit einem Break erhöhte Elvis Beslagic auf 4:1 (49. Minute). Er läutete damit eine turbulente Schlussphase ein. In der 53. Minute konnte Andreas Baumer für die Hausherren verkürzen, die sich aber postwendend nur 30 Sekunden später das 2:5 durch Rok Jakopic einfingen. Wenig später hatte Elvis Beslagic die endgültige Entscheidung auf dem Schläger, als er nach einem Solo in Unterzahl allein vor Hochhäuser scheiterte. Im Gegenzug konnte Stefan Rohm bei einem Gestochere vor dem Tor erneut verkürzen.

Als Rainer Suchan in der 58. Minute sogar das 4:5 gelang, begann wieder das große Zittern im Lager des ECP – und Erinnerungen wurden wach an die Begegnungen mit Königsbrunn und Höchstadt, in welchen sichere Führungen innerhalb weniger Minuten aus der Hand gegeben wurden. Doch dieses Mal hielten die Nerven und die IceHogs brachten den für den weiteren Saisonverlauf Erfolg über die Zeit.

EC Pfaffenhofen – ERV Schweinfurt 7:2 (2:1, 2:0, 3:1): Der sportliche Höhenflug der Pfaffenhofener fand seine Fortsetzung am gestrigen Abend zu Hause gegen die Schweinfurter, die ihr Zwischenrundenticket ebenfalls schon gelöst hatten. Für die hoch motivierten IceHogs waren die Mighty Dogs wohl auch daher nur Kanonenfutter. "Plötzlich können wir wieder Eishockey spielen", kommentierte ECP-Vorsitzender Karl Oexler die einseitige Partie fast schon ungläubig.

Manuel Kühnl nach sieben Minuten und Elvis Beslagic (15. Minute) brachten den ECP mit 2:0 in Front, ehe Stefan Trolda Schweinfurt zum 2:1-Drittelstand heranbrachte. Im zweiten Abschnitt erhöhten erneut Beslagic nach einer halben Stunde und David Vokaty (36.) auf 4:1, ehe Pfaffenhofen mit den Gästen im Schlussabschnitt förmlich Katz und Maus spielte. Beslagic mit seinem dritten Tor (45.), kurz darauf Rok Jakopic und Christian Birk erhöhten auf 7:1, ehe Dennis Martindale den unverzagten Gästeanhang (58.) noch einmal jubeln ließ.