Schrobenhausen
Werke mit politischem Bezug

Nik Richter zeigt neue Arbeiten in der Galerie des Schrobenhausener Kunstvereins

08.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:35 Uhr
Neue Bilder und Objekte von Nik Richter stellte der Künstler Christoph Scholter (l.) bei der Vernissage den rund 50 Besuchern im Kunstverein vor. −Foto: Dürrmann

Schrobenhausen (SZ) "Neues vom Richter" - unter diesem Titel mit dem Zusatz "Form, Klang und Farbe" zeigt seit Samstagabend der Schrobenhausener Bildhauer, Grafiker und Musiker Nik Richter seine aktuellsten Werke. An die 50 Besucher sahen in der Galerie des Kunstvereins allerlei Neues, aber auch viel Vertrautes.

Zuerst ging es um den Klang, denn Nik Richter an der Gitarre eröffnete, begleitet von Klaus "Gauki" Steuringer am Bass und Richard Spielberger am Schlagzeug, mit lässigem Jazz seine eigene Ausstellung. In ihrer Begrüßungsrede beschäftigte sich die Vorsitzende des Kunstvereins Jutta Gütermann mit der Frage "Was ist eigentlich Kunst?" Gütermann selbst gab die pragmatische Antwort darauf: "Kunst ist die Verzierung des Welt."

Die Laudatio über den Schrobenhausener Künstler hielt Bürgermeister Karlheinz Stephan. Er hatte, bezogen auf die Arbeiten von Richter, "ein Gefühl der Vertrautheit, alles wie gewohnt", um dann doch anzumerken "aber doch irgendwie alles neu". Stephan zollte dem Künstler allergrößten Respekt: "Nik Richter bezieht in seinen Werken auch Position zu aktuellen und politischen Strömungen, denn er gibt klare Bekenntnisse ab gegen den Rechtsradikalismus." Etwas überrascht war das Schrobenhausener Stadtoberhaupt dann doch darüber, dass Richter mit seiner Gouache (eine deckende Malerei mit Wasserfarben in Verbindung mit Bindemitteln und Deckweiß) "Die Krümmung des Raums" in "Dialog mit der Koryphäe Albert Einstein zu treten scheint".

Dann kam auch Nik Richter, im Gespräch mit dem ebenfalls aus Schrobenhausen stammenden Künstlerkollegen Christoph Scholter, zum Reden. Als erstes gaben sie Informationen zu dem nicht zu übersehend großen Gemälde "Die große rote Maske". Scholter bezeichnete es als "neue Facette der großformatigen Malerei". Besonders standen die beiden Objekte "Der Dämon der Lüfte" und "Der Dämon des Geldes (Gier)" im Interesse der Besucher. Richter erklärte dazu: "Typisch sind die Kugeln als Augen" und "Ich wurde von der primitiven Kunst inspiriert". Zu der Entstehung des Tempura-Bildes, dass Hitler zeigt, sagte Richter: "Ich hab' mich über Chemnitz dermaßen geärgert, dass mir das einfach rausgerutscht ist." Viele Besucher dachten sicherlich so, wie es Stephan in seiner Rede ausgedrückt hatte: "Glückwunsch zu deiner Kreativität."

Fast 50 Kunstwerke, viele davon in Verbindung mit einem Musikinstrument, sind in der Galerie des Kunstvereins in der Regensburger Straße zu bestaunen. Die Ausstellung läuft noch bis zum 21. Oktober.

Erhard Dürrmann