Abensberg
Wer wird die neue Dirndlkönigin?

Sechs Kandidatinnen bewerben sich um das Amt Wahl am Montagabend im Hofbräuzelt

30.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:34 Uhr

Um den Titel der Gillamoos-Dirndlkönigin bewerben sich heuer Nina Mittermeier aus Langquaid (obere Reihe, von links), Kristina Diermeyer aus Ihrlerstein, Antonia Obermeier aus Arnhofen/Abensberg, Chiara Widauer aus Essing (untere Reihe, von links) Aline Preußner aus Bad Abbach und Julia Pitzek aus Abensberg. Die Wahl findet am Gillamoosmontag, 4. September, statt. - Foto: Holzhäuser

Abensberg (DK) Sechs hübsche Kandidatinnen stellen sich heuer für das Amt der Gillamoos-Dirndlkönigin zur Wahl. Am Gillamoosmontag, 4. September, werden die Festbesucher um 19 Uhr im Hofbräuzelt entscheiden, wer die 47. Regentin wird.

"Des wär wos für di", meinte der Bruder einer der diesjährigen Kandidatinnen. Gillamoos und Dirndlköniginnen-Wahl sind inzwischen Tradition. Schon seit Wochen laufen die Vorbereitungen auf den Gillamoos, das größte und älteste Volksfest mit Jahrmarkt in Bayern, das urkundlich erstmals 1313 erwähnt wurde. Alles begann mit Wallfahrten zum heiligen Ägidius. Heute pilgern um die 250 000 Gäste zum Gillamoos. Heute Abend fällt der Startschuss.

Wie ein Zauber legt sich die Regentschaft der Gillamoos-Dirndlkönigin über das Fest der Feste in Niederbayern. Amtierende Regentin ist Julia Kiermeier, Vize-Königin ist Daniela Büchl. Die erste Dirndlkönigin am Gillamoos wurde Waltraud Lohr im Jahr 1971. "Wählen kann nur, wer im Hofbräuzelt sitzt", erklärte Niklas Neumeyer, der die Wahl gemeinsam mit Anton Kiermeier moderieren wird. Zu 50 Prozent entscheidet das Publikum im Zelt und zu 50 Prozent eine ausgewählte Jury. Die Show ist ein Mix aus Musik und den Auftritten der Kandidatinnen, die sich mit verschiedenen Aufgaben präsentieren. Jede Kandidatin ist mit ihrer persönlichen Startnummer wählbar: Nina Mittermeier (1), Kristina Diermeyer (2), Antonia Obermeier (3), Chiara Widauer (4), Aline Preußner (5), Julia Pitzek (6).

Aus dem Altmühltal bewerben sich Kristina Diermeyer aus Ihrlerstein und Chiara Widauer aus Essing um die Krone. Wer hat sie auf die Idee gebracht, an der Gillamoos-Dirndlkönigin-Wahl teilzunehmen? Kristina Diermeyer, Studentin für soziale Arbeit, jobbt in der Freizeit bei Feuerherz im Landgasthof Wäscherhartl. Sie sagt: "Gäste und Freunde haben gemeint, ich soll mich bewerben." Der Auszubildenden zur Krankenschwester Chiara Widauer haben Freunde und der Fußballverein dazu geraten. In der Freizeit bedient sie in einer Bar in Abensberg und spielt Saxofon.

Die medizinische Fachangestellte Nina Mittermeier würde gerne selbst geschneiderte Dirndl am Gillamoos zeigen und die Stadt Abensberg mit den schönsten traditionellen Dirndln repräsentieren. Medizinische Fachangestellte ist Julia Pitzek, die zudem stolz darauf ist, "Omschbergerin" zu sein. Zu Antonia Obermeiers Hobbys gehören Fußballspielen und Reiten. Weil sie kein eigenes Pferd hat, hat sie eine Kuh als Reittier ausgebildet. Wie Nina, Kristina, Antonia, Chiara und Julia träumt auch Schülerin Aline Preußner davon, Dirndlkönigin zu werden.

"Damit auf der Bühne alles gut abläuft, haben die Mädels ein Lauftraining und einen Trockenmikrotest", berichtete Carolin Wohlgemuth, Leitung Wirtschaft, Tourismus, Marketing der Stadt Abensberg. Tanzlehrer Walter Tuscher übte im Aventinum in Abensberg die Choreographie für den Bühnenauftritt. Tuscher begrüßte: "Grüßt's eich. Gillamoos-Dirndlköniginnen 2017. Wir schauen heute mal, wie das Gehen funktioniert." Dazu stellten sich die Bewerberinnen nach ihren Startnummern auf. Sie gingen möglichst im Gleichschritt im Bewegungsraum. Tanzlehrer Tuscher gab dazu den Takt: "Oans, zwoa. oans, zwoa. Legen wir los. Oans, zwoa. oans, zwoa. Schritt. Schritt. Schritt." Natürlich forderte der Tanzlehrer die jungen Damen zu guter Haltung auf. Allmählich wurde die Schrittfolge anspruchsvoller. Je zwei Kandidatinnen kreuzten den Raum. Dann folgten weitere choreographische Abfolgen wie überkreuzen, stehenbleiben, zurückschauen, drehen. Tuscher gab auch zur Außenwirkung Tipps: "Der Spiegel ist euer Publikum. Also immer lächeln. Freundlich schauen." Nach einigen Durchläufen beendete Tanzlehrer Tuscher zufrieden den Lauf der Models.

Carolin Wohlgemuth, Niklas Neumeyer und Carola Nier erklärten den Ablauf des Wahlabends. Moderator Niklas Neumeyer wies die Kandidatinnen in die Benutzung des Mikrofons ein. Jede Kandidatin durfte das Mikrofon in die Hand nehmen und ausprobieren. Neumeyer empfahl, das Mikro gerade zu halten und etwa zwei bis drei Zentimeter Abstand zu halten. "Hau' dir nicht die Zähne aus! Nicht reinbeißen!" In dieser lockeren Atmosphäre konnten die Mädchen neben dem Training viel lachen.

Carola Nier bereitete die Kandidatinnen mit einem Coaching auf ihre künftigen Aufgaben vor. Auftreten, Wirkung und Wortwahl bei der Kommunikation standen auf dem Plan, damit die jungen Damen sich so gut wie möglich präsentieren können. Beim Lauftraining stellte Carola Nier fest: "Ihr müsst euch beim Gehen Zeit lassen. Ihr seid nicht auf der Flucht. Die Leute wollen euch anschauen."

Was hat den Dirndlköniginnen in spe bisher am besten gefallen? Unisono antworten die jungen Mädchen: "Alles." Die Treffen, das Zusammensein, das gemeinsame Essen, das Shoppen beim Dirndlkauf, das Fotoshooting. Jede Kandidatin bekam vorab ein Dirndl im Wert von 400 Euro, ein Fotoshooting und vieles mehr gesponsert. Niklas Neumeyer versprach den Kandidatinnen: "Oft werden die ehemaligen Teilnehmerinnen zum Modeln zum Beispiel für den Nachtmarkt oder sonstige Veranstaltungen geholt. Auch zu den Treffen werden sie immer wieder eingeladen."