Neuburg
"Wer gerade Zeit hat, kann helfen"

Bürger im Landkreis beteiligen sich an der Produktion von Mundmasken - Wirtschaftsministerium liefert Stoffballen

07.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr
Im Neuburger Traumtheater ist eine kleine Nähstube eingerichtet worden. −Foto: Schafferhans

Neuburg - In Zeiten der Corona-Krise engagieren sich auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen vielerorts Freiwillige.

 

In Neuburg und Umgebung werden beispielsweise so genannte Community-Masken - auch Mund-Nasen-Schutz, Behelfs- oder Hygienemasken genannt - hergestellt.

Dafür hat das Landratsamt Neuburg-Schrobenhausen bereits zwei der vom Wirtschaftsministerium angekündigten Stoffballen erhalten. Diese zwölf Kilogramm schweren Rollen mit je 400 Metern Vliesstoff wurden an Nähkreise im Landkreis weitergegeben. Eine weitere Lieferung wird in den nächsten Tagen erwartet, heißt es von Seiten des Landratsamtes. Bei dem Vlies handle es sich um nicht-zertifiziertes Material, so dass daraus keine zertifizierten Schutzmasken gefertigt werden können. Diese selbst gefertigten Exemplare seien eher für die breite Bevölkerung zum Schutz Dritter gedacht. Das Vlies könne als austauschbare Schicht in eine Stoffmaske eingesteckt werden.

"Wir haben da auf jeden Fall viel Arbeit", sagt die Neuburgerin Sissy Schafferhans, die bei der Organisation mitwirkt. "Das Vlies muss zugeschnitten und für außenrum Masken aus Baumwollstoff genäht werden. " Ein Ehepaar aus Peutenhausen (Gemeinde Gachenbach) habe eine große Menge Stoff gespendet und bei Elektrikern sei bereits wegen Draht angefragt worden. Denn für die Herstellung der Masken braucht es neben dem Vlies und Stoff auch Draht, damit die Maske an der Nase richtig sitzt sowie Gummibänder für den Halt am Kopf. "Wir sind wirklich dankbar für jede Materialspende", betont Schafferhans.

In den Gemeinden Karlshuld, Rohrenfels und Bergheim ist die Produktion bereits angelaufen. Auch im Neuburger Traumtheater wird seit einigen Tage gewerkelt. "Hier können bis zu sechs Näherinnen arbeiten", erklärt Schafferhans. "Wer gerade Zeit hat, kann helfen. "

Die fertigen Mundmasken, die im Übrigen ausgekocht und wiederverwendet werden können, bringen die Nähkreise selbst in Umlauf. Eine Weiterverteilung übrig gebliebener Masken sei allerdings auch noch über die Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt möglich.

lur

Wer Material zur Verfügung hat und dieses abgeben möchte, kann sich bei Sissy Schafferhans telefonisch unter der Nummer (08431) 4322589 melden.

 

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