Beilngries
Wenn der große Fisch den kleinen frisst

Abschied vom Dekanat Beilngries, das jetzt zum Dekanat Eichstätt gehört

11.11.2011 | Stand 03.12.2020, 2:11 Uhr

Mit einem Geschenkkorb dankte Pfarrer Josef Bierschneider (r.) Albert Meier für seine langjährige Tätigkeit als Dekanatsratsvorsitzender.

Beilngries/Gungolding (DK) Von Zuversicht ist das Abschiedstreffen des Dekanatsrats Beilngries geprägt gewesen. Heuer im Sommer waren die Dekanate Beilngries, Gaimersheim und Eichstätt zum großen Dekanat Eichstätt zusammengelegt worden.

Schon beim festlichen Gottesdienst in der schön restaurierten Kirche Mariä Himmelfahrt zeigte sich der bisherige Dekan und jetzige Stellvertreter sowie Kammerer, Pfarrer Josef Funk aus Beilngries, zuversichtlich, dass wir weiterhin unter Gottes Schutz und Segen gehen. „Wir danken ihm für das gute Miteinander und sind zuversichtlich, dass sich die neuen Strukturen mit Glaubensleben füllen werden.“ Konzelebranten waren der Ortsgeistliche Pfarrer Josef Bierschneider und der neue Dekan des Dekanates Eichstätt, Dompfarrer Franz Mattes.

Der scheidende Dekanatsratsvorsitzende Albert Meier aus Grampersdorf begrüßte unter anderem seine Kollegen im Vorstand, dem auch die Beilngrieser Bürgermeisterin Brigitte Frauenknecht (BL/FW) angehört. Nach einer Gedenkminute für die gestorbenen Dekanatsmitglieder hieß die stellvertretende Pfarrgemeinderatsvorsitzende Angelika Liepold alle willkommen. Pfarrer Josef Bierschneider gab mit einer kurzweiligen Fotoschau Einblick in seine Pfarreien. Passend zur Situation – die Dekanate Beilngries, Gaimersheim und Eichstätt wurden ein großes Dekanat Eichstätt – hatte er eine Fossilienabbildung parat, auf der ein großer Fisch den kleinen frisst, „aber hoffentlich nicht daran erstickt“.

Gern war auch der Geschäftsführer des Diözesanrats Eichstätt, Richard Ulrich, zu diesem Abschiedsabend gekommen. Er gab umfassende Erklärungen zur Neugestaltung der bisher 15 und jetzt acht Dekanate in der Diözese (siehe eigener Bericht).

Im Diskussionsteil des Abends kamen durch mehrere Wortmeldungen die Veränderungen in den vergangenen 30 Jahren zur Sprache und die Frage blieb: Wie kann man das sehr Positive des Dekanates Beilngries befruchtend ins jetzt große Dekanat Eichstätt einbringen? Es gelte, voneinander lernen zu wollen und sich nicht resignativ zurückzuziehen. Versorgungsmentalität hindere daran, vor Ort eigene Initiativen zu ergreifen, wurde festgestellt.

Der Dekanatsratsvorsitzende Albert Meier bedankte sich bei Richard Ulrich mit einem Präsent für die guten Impulse, die er immer wieder gegeben habe. In seinem Rückblick erwähnte er besonders Hans Frauenknecht, der seinen Posten 28 Jahre innehatte, sowie Erna Weidenhiller für 25 Jahre Stellvertretung. „Ich selbst bin seit 2001 im Dekanatsrat, acht Jahre als Vorsitzender und vier Jahre an zweiter Stelle.“ Er berichtete von vier Vorstandssitzungen jedes Jahr, vom Landratsbesuch und sonstigen Aufgaben, von den Dekanatsvollversammlungen und den Dekanatstagen der Pfarrgemeinderäte, jeweils im Frühjahr und Herbst eines Jahres, mit verschiedensten Referenten zu einer großen Bandbreite von Themen und mit zwischen 30 und 80 Besuchern. „Die Veranstaltungsorte haben wir dabei bewusst gewechselt“, so Meier. Stellvertretend für alle Engagierten im Dekanat – „ich verzichte auf weitere Ehrungen“ – überreichte er Pfarrer Josef Bierschneider einen Geschenkkorb als Dankeschön. Er selbst und seine Kollegen im Vorstand bekamen von Richard Ulrich das Buch „Verkirchlichung und Entweltlichung“ mit Aufsätzen von Heinz Hürten.

Der scheidende Dekan Josef Funk wurde mit einem Fotobuch über Kirchen des Dekanates bedacht. Funk wiederum revanchierte sich mit der Bezahlung der Getränke des Abends für alle. In seinem Abschiedswort hob er besonders die Wichtigkeit des Fortbestehens der 21 Jahre alten Dekanatswallfahrt für geistliche Berufe von Beilngries und Denkendorf nach Eichstätt hervor und dankte für alle Unterstützung.

Der neue Dekan Franz Mattes lud ein, Bewährtes beizubehalten. „Unser gemeinsames Ziel ist doch letztlich, uns im Glauben zu bestärken und zu fragen, wie wir unseren Glauben vertreten. Wir sitzen alle im gleichen Boot.“