Der Wegfall der Roaming-Gebühren war erst der Anfang, Europa wird weiter vernetzt.
Denn seit gestern sind die Gebühren für Telefonate und SMS aus dem Heimatland ins EU-Ausland gedeckelt. Für einen Anruf sind nun nur noch maximal 19 Cent pro Minute fällig, egal ob über das Handy oder Festnetz. Bei dem Vorzeigeprojekt der EU-Kommission handelt es sich um weit mehr als nur eine reine Kostenersparnis für die Verbraucher. Es ist ein Sinnbild für das gemeinsame Europa. Ein grenzenloses Staatenkonglomerat wächst zusammen, in dem jeder unproblematisch von seinem Heimatland in alle weiteren 27 europäischen Länder telefonieren kann.
Die neue Regelung ist ein Coup, besonders im Hinblick auf die anstehende Europawahl vom 23. bis 26. Mai. Klassische EU-Themen wie der nächste Finanzrahmen der EU oder Agrarsubventionen mögen für einen Erstwähler unverständlich und abstrakt klingen. Europäischer Zusammenhalt und seine Vorteile werden greifbar, wenn es um günstigeres Telefonieren ins Ausland geht. So steigern sinkende Telefonrechnungen die Attraktivität der EU und verankern subtil einen Gedanken an ein gemeinsames Europa in den Köpfen.
Artikel kommentieren