Erkertshofen/Kinding (hr) Den Verlauf des Limes und die Probleme, die Anliegergemeinden nach Ausweisung des Grenzwalles als Unesco-Weltkulturerbe haben, standen im Mittelpunkt einer Informationsfahrt der Bayerischen Akademie Ländlicher Raum am vergangenen Mittwoch.
Unter Leitung des Akademiepräsidenten Professor Holger Magel machte die Gruppe Station in den Gemeinden Kinding und Titting, beides Fördermitglieder der Akademie und zugleich Vertreter der Limesgemeinden im Landkreis Eichstätt.
Beim Römerturm in Erkertshofen stießen auch die Bürgermeister der Limesgemeinden Hans Mayer (Walting) und Jürgen Hauke (Denkendorf) sowie Franz Stefan (Bürgermeister von Dietfurt und Vorsitzender von jura2000) dazu, so dass lediglich Rainer Richter aus Kipfenberg nicht dabei sein konnte, als die Bürgermeister Martin Heiß (Titting) und Rita Böhm zum einen den Verlauf des Limes in ihren Gemeinden erläuterten, zum anderen die Probleme darstellten, die sich nach der Erhebung des Grenzwalles zum Weltkulturerbe ergeben.
Heiß und Böhm – beiden ist auch der Nutzen bewusst, der die Ernennung des Limes zum Weltkulturerbe auf dem touristischen Sektor bringen kann – nannten in diesem Zusammenhang vor allem die so genannte Schutzzone, die das Denkmal Limes vor weiteren Zerstörungen schützen soll und deshalb vor allem im forstwirtschaftlichen Bereich zu Konflikten mit der Forstwirtschaft führet. Denn etwa 50 Meter links und rechts des Walles darf nun nichts mehr verändert werden, und Martin Heiß brachte die Befürchtung einiger privater Waldbauern zur Sprache, dass dadurch die Forstwirtschaft beeinträchtigt sei.
Hier, so Heiß, sollte darauf hingewirkt werden, dass mit Vermittlung und dem Einsatz der jeweiligen Gemeinden Flächen mit den Waldbauern getauscht oder von ihnen erworben werden können.
Präsident Holger Magel sowie Maximilian Geierhos, Ministerialdirigent im bayerischen Landwirtschaftsministerium, sagten hierbei Unterstützung zu. Im Anschluss ging es zu einer Werksbesichtigung der Vereinigten Marmorwerke in Kaldorf und zu einer Führung durch die Brauerei Gutmann.
Die Bayerische Akademie Ländlicher Raum e. V. wurde vor 20 Jahren gegründet. Sie sieht sich als "Anwalt des ländlichen Raums" und versteht sich "einerseits als unabhängig agierender, oft unbequem formulierender Partner des Staates und der Politik, andererseits als Fort- und Weiterbildungseinrichtung sowie als Ort der geistigen und diskursiven Auseinandersetzung für die Praktiker im und Bürger des ländlichen Raums", wie es Professor Magel formuliert.
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