Greding
Weiße Zähne vor weißer Wand

Kinderbuchautor Sascha Ehlert verbindet Mundhygiene mit Abenteuer – Bildprojektionen fallen aus

18.11.2012 | Stand 03.12.2020, 0:49 Uhr

Ganz schnell Fans der Zahnindianer werden die jungen Gredinger Indianer in der Bücherei. Autor Sebastian Ehlert verteilt nach der Lesung noch kleine Plakate seiner Kinderbuchreihe - Foto: Luff

Greding (luf) Indianergeheul erschüttert die ehrwürdigen Hallen der Gredinger Bücherei. Doch noch ist es nicht laut genug, markerschütternd soll es sein. Deshalb feuert Sascha Ehlert die Kinder vor ihm noch einmal an. Jetzt passt es, jetzt ist das Geschrei der Zahnindianer würdig.

Wer die sind? Die Zahnindianer sind ein kleiner Indianerstamm, dessen Angehörige großen Wert auf Zahnhygiene und gesunde Ernährung achten. In den Büchlein aus der Feder von Sascha Ehlert und mit Illustrationen von José Antonio Martin Vilchez erleben die Indianerkinder spannende Geschichten – lehrreich, aber ohne erhobenen Zeigefinger.

Es ist eine etwas andere Lesung, die in der Bücherei in Greding stattfindet: Denn der 37-jährige Autor Sascha Ehlert führt die Protagonisten seiner Kinderbüchlein erst einmal mit einer Beamerpräsentation ein – mit Musik untermalt. Die Zahnindianer leben in einem abgeschiedenen Dorf erklärt er. Ihren Namen haben sie von der Eigenheit, dass sie sich nicht nur gerne die Zähne putzen, sondern auch oft. Bis zu zehnmal am Tag. Wer dies von seinen Zuhörern auch tue, will Ehlert wissen und erntet prompt einige hochgereckte Finger. Den festen Beteuerungen glaubt der Schriftsteller nicht, ob sie das heute wirklich gemacht habe, will er von einem blonden Mädchen wissen. Das zwar nicht, aber: „Ich habe es ganz fest vor“, beteuert es.

Sascha Ehlert spricht seine jungen Zuhörer an, fragt sie, ermutigt zur Antwort. Und bringt ihnen dadurch das Thema Zahngesundheit spielerisch näher. „Warum fallen Milchzähne aus“, will er beispielsweise wissen – und gibt den Kindern wie in der Fernsehsendung „1, 2 oder 3“ drei reich bebilderte Antwortmöglichkeiten vor.

Das Geschichtchen „Wo ist der Zahn für die Zahnfee“ hat sich der 37-Jährige für seine Lesung ausgesucht. Und drückt damit quasi auf ein Knöpfchen: Sofort beginnen die Kinder in den Reihen vor Ehlert, ihre eigenen Erlebnisse mit der Zahnfee zu schildern. Ein Mädchen hat zwei Euro für ihren Zahn bekommen. Sie hat offenbar ein gutes Geschäft gemacht, denn ein Junge ergatterte lediglich zehn Euro – für einen Siebenerpack seiner Beißerchen.

Der Indianerjunge Pechzahn allerdings läuft Gefahr, ganz leer auszugehen. Denn die Geschichte handelt von seinem ersten Zahn, der schon ganz locker ist. Auf dem Weg mit seinen beiden Freunden Wackelzahn und Krummer Zahn zum Wasserfall verliert er sein Kleinod allerdings. Ob er es wiederfindet?

Gewöhnlich zeigt Ehlert die passenden Illustrationen auf einer Leinwand, doch das klappt heute nicht: Der Akku seines Laptops ist leer. „Ich hatte heute schon drei Lesungen“, entschuldigt er sich. Den Kindern macht das nichts aus: Als Entschädigung bekommen alle ein Bändchen der „.Zahnindianer“ geschenkt. Und ein lustiges Plakat.