Weihnachten im Klinikum

20.12.2007 | Stand 03.12.2020, 6:15 Uhr

Großer Bahnhof für kleinen Erdenbürger: OB Alfred Lehmann (v. l.), Klinikum-Geschäftsführer Heribert Fastenmeier und der Leiter des Mutter-Kind-Zentrums, Dr. Babür Aydeniz, begrüßten den kleinen Felix und seine Mutter, Michaela Nachtmann (r.). - Foto: Rössle

Ingolstadt (DK) Das Klinikum will an Weihnachten Stationen schließen. Das sagte Geschäftsführer Heribert Fastenmeier dem DONAUKURIER gestern am Rande der Weihnachtsfeier für Patienten. Zahlreiche Politiker besuchten die Kranken auf den Stationen.

Weil über die Feiertage erfahrungsgemäß deutlich weniger Patienten im Klinikum sind als an anderen Tagen, könnten laut Fastenmeier voraussichtlich zwischen vier und sechs Stationen geschlossen werden. Es sei jedes Jahr dasselbe, erzählte der Geschäftsführer. Manche Patienten, die noch nicht ganz therapiert sind, wollen um jeden Preis heim, müssen aber noch da bleiben, andere wiederum, die eigentlich heim dürften, wollen lieber im Klinikum bleiben. Für Ärzte und Pflegepersonal verlaufen die letzten Tage vor dem Fest somit zumeist alles andere als ruhig.

Gestern allerdings war Besinnung angesagt. Bei der Weihnachtsfeier für die Patienten im Klinikum freilich waren Ärzte und Kommunalpolitiker deutlich in der Überzahl. Dass eine gute Behandlung in einem Krankenhaus auch ein Weihnachtsgeschenk sei und die Begriffe Weihnachten und Krankenhaus deshalb gar nicht weit auseinander lägen, betonte Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth. Der ärztliche Direktor und stellvertretende Geschäftsführer der Klinikum Ingolstadt GmbH, Professor Erich Keller, erinnerte an das 25-jährige Bestehen des Ingolstädter Klinikums in diesem Jahr. In dieser Zeit seien 1,9 Millionen Menschen behandelt worden. 2007 hielten sich rund 37 000 Patienten stationär im Klinikum auf.

Traditionell besuchen der Ingolstädter Oberbürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzende der Klinikum GmbH, Alfred Lehmann, unterstützt von Politikern aller Couleur, die Patienten auf den Stationen. Während der OB und Bürgermeisterin Brigitte Fuchs die neugeborenen Erdenbürger und ihre Mütter im Mutter-Kind-Zentrum begrüßten, gingen der SPD-Landtagsabgeordnete Joachim Werner und Stadtrat Manfred Schuhmann in die Chirurgie. Bürgermeister Albert Wittmann und CSU-Stadträtin Nesrin Yilmaz besuchten unter anderem die Patienten der Komfortstationen, FW-Oberbürgermeisterkandidat Sepp Mißlbeck die Neurologie, FDP-Kontrahentin Christel Ernst die Urologie. Die PDS-Bundestagsabgeordnete Eva Bulling-Schröter sprach mit Patienten im Zentrum für psychische Gesundheit. Bezirkstagspräsident Franz Jungwirth, der Patienten der verschiedensten Stationen die Hand schüttelte, war vor allem beeindruckt von der Psychiatrie. "Da weiß man erst, wie gut es einem selbst geht", sagte er später beim Buffet im Klinikum-Casino.

Über den Besuch des OBs freute sich im Mutter-Kind-Zentrum Michaela Nachtmann. Die 31-jährige Gaimersheimerin hatte tags zuvor ihre Zwillinge Felix und Edith geboren – eigentlich hätten die beiden erst in zwei Wochen auf die Welt kommen sollen. Weihnachten feiert die Familie mit dem zweijährigen Philipp und Baby Felix zu Hause. Zwillingsschwester Edith – sie wog bei der Geburt unter 2000 Gramm – muss dagegen noch etwas im Krankenhaus bleiben.