München
Weg frei für den Dr. FH

Absolventen von Fachhochschulen sollen künftig einfacher promovieren können

24.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:09 Uhr

München/Ingolstadt (DK) Die bayerische Staatsregierung erleichtert Absolventen von Fachhochschulen (FH) den Weg zum Doktortitel. Bereits vom nächsten Jahr an sollen die Fachhochschulen gemeinsam mit den Universitäten Promotionen anbieten können.

Dabei sollen FH- und Uni-Professoren die Doktoranden gemeinsam betreuen, wie Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU) gestern im Landtag sagte. Die Universität behält formell das alleinige Vergaberecht für den Doktortitel, doch sollen auf den Urkunden die Namen beider beteiligter Hochschulen stehen. Bislang mussten sich angehende Doktoranden von der FH einen Doktorvater an einer Universität suchen und dann zwischen beiden Hochschulen pendeln.

Mit der „Verbundpromotion“ will Spaenle den seit Jahrzehnten schwelenden Streit um das Promotionsrecht schlichten. Der Minister hofft, damit ein Vorzeigemodell für ganz Deutschland geschaffen zu haben.

Die Lösung war von Universitäten und Fachhochschulen gemeinsam erarbeitet worden. Viele Uni-Professoren hüteten bislang das Privileg, den Doktortitel vergeben zu können, FH-Professoren hingegen waren enttäuscht, weil ihre Hochschulen damit als akademische Institutionen zweiter Klasse dastanden. Seite 16