Lenting
Wechsel an Spitze der Gartler steht bevor

Vorsitzende Rosa Hierl hört im Frühjahr nach vier Wahlperioden auf

28.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Lenting (grs) Nicht um blühende und fruchtige Hausgärten ist es bei der Herbstversammlung des Vereins Garten- und Landschaftspflege gegangen, sondern um den Schädlingsbefall. Auch ein personelles Problem zeichnet sich bereits ab, und zwar bei der im März 2017 anstehenden Vorstandswahl.

Die "Vorständin", wie sich die Vorsitzende Rosa Hierl ausdrücklich nannte, behandelte vor dem Fachvortrag über die "Schädlinge im Hausgarten" erst den Punkt anstehende Termine. Außer der Jahresversammlung am 25. März fiel ihr dazu ein, dass man sich um ihre Nachfolge kümmern müsse. Rosa Hierl hört auf, nach vier Vorstandsperioden seit 2001.

Der bereits vorher durchgesickerten und nun offiziell gewordenen Entscheidung der Vorsitzenden folgte der Fachvortrag über Schädlinge im Garten mit einer Serie von ausnahmslos negativen Einblicken. Zu dem Thema hatte der Verein den Kreisfachberater und Geschäftsführer des Kreisverbands Eichstätt, Peter Hecker, in den Hofmarksaal eingeladen.

Der aus Sappenfeld kommende Gartenexperte, in Lenting schon lange ein gern gesehener Gast, hatte als Positivum nur das einleitende Geständnis, er sei gerne hier. Was dann fast eine Stunde lang folgte, waren weniger frohe Einblicke in Gärten und Vorgärten, mit nicht allen bekannten Schädlingsnamen von Kohlweißling bis spanischer Wegschnecke.

Auf der großen Wandtafel zeigte Hecker Dutzende Arten von dem nicht allen Hobbygärtnern geläufigen Kleingetier wie Blattlaus, Weißfliege, Würmer, Maden, Schnecken und auch weniger oder kaum geläufigen Populationen. Darunter auch die vor etwa fünf Jahren aus dem japanischen Raum gekommene Kirschessigfliege, die, so Hecker, alle reifenden Fruchtarten befalle. Mit ihr sei man derzeit noch beschäftigt.

Auf Schimmel am Feldsalat oder Beeren, Unterschied zwischen echtem und falschem Mehltau und anderem Befall solle man achtgeben, Bodenpflege und Bearbeitung betreiben, häckseln und, zum Beispiel, nicht zu viel gießen - die hausgärtnerische Thematik ging dem Kreisfachberater nicht aus.

Zum Abschluss machte er noch auf eine geltende Rechtslage aufmerksam: Gemäß Gesetz dürften mehrmals erwähnte Pflanzenschutzmittel nur auf Freilandflächen angewendet werden, die landwirtschaftlich, gärtnerisch oder forstwirtschaftlich genutzt werden. Unkraut am Rande von Bürgersteigen dürfe nicht mit Chemie vernichtet werden. Hecker: "Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist hier also strikt verboten."

Zum Abschluss der Herbstversammlung, gleichzeitig auch des Vereinsjahres, bedankte sich Vorsitzende Hierl bei allen Helfern und Vorstandsmitgliedern. Sie hoffe sehr, dass sich für ihre Nachfolge ein Bewerber oder eine Bewerberin finden werde. Der bei Vereinen zu beobachtende Mangel an Mitgliedernachschub plagt indessen auch die Gartler: Im laufenden Jahr gab es bisher einen einzigen Beitritt in den Verein mit rund 350 Mitgliedern.