Ingolstadt
Wasser statt Wein

Das Festa del vino hatte unter Regen und Fußball zu leiden – Am Samstag kam Carraras Bürgermeister

17.06.2012 | Stand 03.12.2020, 1:23 Uhr

Ingolstadt (DK) Finito: Das Weinfest ist vorbei, die Bilanz durchwachsen. „So viel Pech mit dem Wetter hatten wir noch nie“, sagt Veranstalterin Anoma Pößl. Der Samstag hat die Bilanz noch etwas gerettet: Fast jeder Tisch war besetzt – an einem davon saß Carraras Bürgermeister Angelo Zubbani.

„Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu.“ Das viel belächelte Zitat von Fußballer Jürgen Wegmann trifft wohl auch auf das Weinfest zu. Denn zufrieden mit der Bilanz des Weinfests ist Veranstalterin Anoma Pößl ganz und gar nicht. Für das Weinfest könnte man Wegmanns Worte wohl etwas umformulieren: „Erst hatten wir schlechtes Wetter und dann kam auch noch Fußball dazu.“

Zehn Tage Weinfest, sieben Tage Regen – das Festa del vino auf dem Paradeplatz ist heuer wirklich, im wahrsten Sinne des Wortes, ins Wasser gefallen. Die Bänke in dem Zelt blieben an vielen Tagen leer. Der erhoffte Erfolg blieb auch am Samstag vergangener Woche aus: Da spielte die Nationalmannschaft gegen Portugal. Also zog es die Menschen überall hin, nur nicht dahin, wo es keine großen Bildschirme gab: aufs Weinfest. „Die Italiener sagen: Ein Schaltjahr ist immer ein Katastrophenjahr“, sagt die Veranstalterin, die hofft, dass das nächste Jahr wieder erfolgreicher wird. Immerhin: „Die Stimmung war immer gut!“

Das ist sie auch am Tisch des Bürgermeisters von Carrara, der angereist ist, um das Jubiläum der Städtepartnerschaft zu feiern. Carrara und Ingolstadt sind seit 50 Jahren eng miteinander verbunden, das Weinfest in Ingolstadt ist wie das Bierfest in Carrara ein Zeichen der Verbundenheit zwischen den beiden Städten. Doch Angelo Zubbani hat nur wenig Zeit mitgebracht: „Ich bin gestern gekommen und muss morgen früh schon wieder zurück“, sagt er im Gespräch mit dem DK. Und für die zwei Tage war der Terminkalender ganz schön voll: die Unicef-Veranstaltung auf dem Rathausplatz, das Afrikafest, das Weinfest . . . : „Alles sehr international“, sagt er. Das ist auch der Tisch, an dem er sitzt: Neben dem Bürgermeister aus Legmoin (Burkina Faso) sind Vertreter der Partnerstadt Grasse dabei – am Tisch ein Sprachengewirr aus Deutsch, Italienisch, Englisch und Französisch. Zubbani ist zum dritten Mal in Ingolstadt und will wiederkommen: „Natürlich!“, sagt er. „Schließlich wurde ich gerade erst wiedergewählt – jetzt habe ich noch mindestens fünf Jahre Zeit, die Partnerschaft zu vertiefen!“

Übrigens: In Ingolstadt mag der Bürgermeister besonders die vielen grünen Parks – und die Radwege. „Auf die sind wir neidisch in Carrara“, sagt der Italiener.