Schweitenkirchen
Was lange währt, wird endlich gut

Hobbyhistoriker übergeben die ersten Exemplare der Geisenhausener Dorfchronik

02.08.2020 | Stand 02.12.2020, 10:51 Uhr
Endlich vollendet: Die fertige Geisenhausener Dorfchronik ist am Freitag unter anderem an den früheren Bürgermeister Albert Vogler (links) übergeben worden. −Foto: Schmid

Schweitenkirchen - Nach zwölf Jahren intensiver gemeinsamer Arbeit von zunächst zehn Hobbyhistorikern - allen voran Michael Bergmaier senior - ist nun eine umfassende Dorfchronik herausgekommen.

Die ersten Exemplare rund um den Ortsteil Geisenhausen übergaben am Freitag Peter Renger, Gabi Obermeier und Franziska Bergmeier an den ehemaligen Bürgermeister Albert Vogler, dessen Nachfolger Josef Heigenhauser und die Zweite Bürgermeisterin Gabi Kaindl sowie an den ehemaligen Dritten Bürgermeister Karl Schaubeck und den Verleger Josef Galli.

Renger begrüßte die Ehrengäste im Rathaussaal und übergab zunächst das Wort an Gabi Obermeier, die die vergangenen zwölf Jahre noch einmal kurz Revue passieren ließ. Dabei betonte sie, dass es der mittlerweile verstorbene Michael Bergmaier senior war, der jahrzehntelang Geschichten, Anekdoten und Überlieferungen über den Ort Geisenhausen und dessen Umgebung zusammengetragen hatte und ohne den es diese Chronik wohl nie gegeben hätte.

Erst 2008 fanden sich schließlich zehn Hobbyhistoriker zusammen und markierten so den offiziellen Beginn einer ausführlichen und gut recherchierten Dorfchronik. Doch da sollte noch viel Arbeit vor dem Team liegen, von dem am Schluss noch vier übrig blieben. So erzählt Gabi Obermeier, dass sie dafür sogar die deutsche Schrift erlernte, denn nur so war es möglich alte Dokumente überhaupt erst lesen zu können. "Und am Schluss hat uns dann noch Corona ausgebremst - aber jetzt haben wir es ja geschafft", freute sie sich.

Während Renger dem amtierenden Bürgermeister Josef Heigenhauser das Herausgeber-Exemplar überreichte, erhielt der langjährige ehemalige Bürgermeister Albert Vogler offiziell das erste Exemplar. Renger dankte Vogler für seine Unterstützung und das in sie gesetzte Vertrauen. Er habe sich immer Zeit für ein Gespräch genommen, Vermittler bei Problemen des Arbeitskreises gespielt und auch der Vertragsänderung zugestimmt, als das Manuskript umfangreicher wurde als erwartet.

Dem amtierenden Bürgermeister dankte Renger, dass er sich dieser Kultureinrichtung annahm und sich besonders nach dem Corona-Ausbruch den Kopf darüber zerbrach, wie man dies trotzdem würdig begehen könne. "Eigentlich hätten wir so gerne ein kleines Volksfest in Geisenhausen gefeiert - aber was nicht geht, geht nun mal nicht! "

Neben dem Verleger Josef Galli aus Hohenwart, den er als Freund und Helfer bezeichnete, dankte er vor allem seinen Mitstreiterinnen Gabi Obermeier, Fanni Bergmaier und Ulla Kohlhuber - die letzten beiden sprangen für ihren verstorbenen Vater ein und bewährten sich als Autorinnen - für ihren Einsatz "und eure unermüdliche Geduld mit mir. Ich weiß, dass ich nicht immer einfach bin", fügte er schmunzelnd hinzu.

Auch Vogler meinte: "Das ist heute ein ganz besonderer Tag. In meinen Augen hätte es die Dorfchronik ehrlich verdient, mit einem großen Fest geehrt zu werden - aber so müssen wir halt das Beste daraus machen. " Vogler zeigte kurz auf, wie sich die Entwicklung dieses Buches für ihn darstellte, wobei er den Fleiß, die Ausdauer und vor allem den Mut zur Beharrlichkeit der Teammitglieder lobte. "Ihr habt da echt was Gigantisches geschaffen und könnt wirklich stolz auf euch sein. " Dem schloss sich auch Heigenhauser an, der für die Team-Damen einen Blumenstrauß und für Renger einen Bierkrug parat hatte. Er lud zu einem gemütlichen Weißwurstessen ein, "damit die Feier nicht ganz ausfällt".

Die ersten Exemplare wurden am Wochenende bewusst nur an Einheimische verkauft, die via Flugblätter darüber informiert worden waren, um sicher zu gehen, dass diese als erstes bedient werden können. Restexemplare können bei Gabi Obermeier, Kysostraße 8 in Geisenhausen, erworben werden.

sdb