Wemding
Wallfahrtsrektor feiert Abschied

Gebürtiger Herrnsberger Heinrich Weiß zelebriert in Wemding nach 24 Jahren letzten Gottesdienst

26.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:19 Uhr

Der langjährige Wallfahrtsrektor Heinrich Weiß (2. von links), ein gebürtiger Herrnsberger, wird nach 24 Jahren im Amt in der Wallfahrt Maria Brünnlein verabschiedet. Als besondere Erinnerung an die Pilgerstätte überreichen ihm die Mitglieder der Kirchenverwaltung einen Pilgerstab aus Santiago de Compostela und ernennen ihn zum „Ehren-Pilgervater“ der päpstlichen Basilika von Wemding - Foto: Weiß

Wemding/Herrnsberg (HK) Seinen letzten Sonntagsgottesdienst hat jetzt der scheidende Wallfahrtsrektor der Wallfahrt Maria Brünnlein in Wemding gefeiert: Monsignore Heinrich Weiß.

Die Gläubigen ermöglichten dem gebürtigen Herrnsberger in der überfüllten Wallfahrtsbasilika einen erinnerungswürdigen letzten Auftritt in seiner alten Funktion.

Monsignore Heinrich Weiß zelebrierte die feierliche Heilige Messe zusammen mit seinem Nachfolger, dem künftigen Wallfahrtsrektor Norbert Traub und dem Regens Xavior Raj Christudas, einem Geistlichen aus Indien. Monsignore Weiß bedankte sich in seiner Abschiedspredigt bei den vielen Menschen, die hier in der Wallfahrt ein großes Stück seines Lebens mit ihm gegangen seien. Vor allem hob er dabei die Vielzahl von Ministranten hervor, die ihm stets Freude bereitet hätten. Außerdem erwähnte er die zahlreichen Mitarbeiter und die vielen ehrenamtlich tätigen Menschen in der Wallfahrt sowie seine Haushälterin Anna Schrauth.

Vor 24 Jahren, so der 74-jährige Wallfahrtsrektor, habe er voll Vertrauen auf die Gottesmutter diesen Dienst in der Wallfahrt in Wemding angetreten. In dieser Zeit hätten ihn viele Gläubige und Pilger auf dem Weg des Glaubens begleitet. Er dankte all diesen dienenden und betenden Menschen, die „der wahre Schatz unserer Kirche sind“. Am Ende seiner Predigt zitierte er einen Spruch von Franz von Assisi „Herr, ich habe getan, was ich konnte. Was noch fehlt, möge deine Gnade hinzufügen.“ Zudem verabschiedete er sich mit bewegenden persönlichen Worten: „Heute am Tag meines Abschieds möchte ich die 24 Jahre meines Lebens und Wirkens in der Wallfahrt Maria Brünnlein und damit die Hälfte meines priesterlichen Wirkens, vertrauensvoll in Gottes Hände legen“, sagte er.

Obwohl der Zuspruch der Gläubigen nicht nur zum Abschied, sondern in den fast zweieinhalb Jahrzehnten stets enorm war, fällt dem 74-Jährigen der Abschied leicht, wie er sagt. Mit den Jahren sei es schwerer geworden, die Last der Verantwortung zu schultern. Eigentlich wollte sich Monsignore Weiß bereits 2013 verabschieden, hängte aber auf Bitten des Eichstätters Bischof Gregor Maria Hanke noch ein Jahr dran. Dieser wusste den größten Wallfahrtsort in der Diözese Eichstätt in guten Händen, wollte einen sanften Übergang. Norbert Traub, Weiß’ Nachfolger in Maria Brünnlein ist bereits seit dem 11. August dort, obwohl er erst Ende September offiziell in das Amt des Wallfahrtsrektors eingeführt werden soll. Damit sei ein nahtloser Übergang gewährleistet, freut sich Weiß.

Als Heinrich Weiß, der seit 1966 Priester ist und über 20 Jahre im Canisius-Konvikt, einem Internat in Ingolstadt – zuletzt als Direktor – tätig war, im September 1990 nach Wemding kam, war nicht absehbar, dass er dort so lange wirken würde. Er hatte gerade erst eine Krebserkrankung überstanden. Er packte die neue Aufgabe trotzdem an: „Mit Gottvertrauen geht so was.“ War die Wallfahrt bis dahin ein Teil der Pfarrei Wemding und wurde vom jeweiligen Kaplan betreut, so installierte die Diözese vor 24 Jahren mit Weiß einen Wallfahrtsrektor mit einem eigenen Seelsorgebereich.

Die Mitglieder der Kirchenverwaltung in Wemding sprachen dem scheidenden Wallfahrtsrektor für seinen segensreichen priesterlichen Dienst und für die stets gute Zusammenarbeit mit einem herzlichen Vergelt’s Gott ihren Dank aus. Sie überreichten dem seit vielen Jahren selbst pilgernden Wallfahrtsrektor einen Pilgerstab aus Santiago de Compostela und ernannten ihn zum „Ehren-Pilgervater“ der päpstlichen Basilika von Wemding. Für den nun kommenden Lebensabschnitt wünschten sie ihm alles Gute, viel Gesundheit und Gottes reichen Segen.

Der feierliche Abschiedsgottesdienst wurde von den Wemdinger Bläsern unter der Leitung von Engelbert Seitz, denen der scheidende Monsignore selbst angehört, und Organist Dominik Ebnet musikalisch gestaltet. Nach der Feier gab es einen Stehempfang im Hof des Pilgerzentrums, wo die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung gegeben war.

Seinen Ruhestand möchte Heinrich Weiß in Marienstein vor den Toren Eichstätts verbringen: „Ich werde dort sicher viele Aufgaben übernehmen.“