Waidmänner stellen den Füchsen nach

14.02.2008 | Stand 03.12.2020, 6:08 Uhr

Schrobenhausen (oh) 47 Füchse und ein Steinmarder, das ist die Strecke der Fuchswochen in der Jägervereinigung Schrobenhausen. Die Schwerpunktbejagung des Fuchses im Schrobenhausener Land fand nun zum zweiten Mal statt, während diese Aktion im benachbarten Neuburg schon eine langjährige Tradition hat.

Am vergangenen Samstag wurde die Strecke in Winkelhausen gelegt. Gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 20 Füchse. Die Schrobenhausener Jagdhornbläser, die amtierenden Bayerischen Meister, umrahmten die Veranstaltung mit ihrem Hörnerklang. Erfolgreichster Jäger war der Aresinger Günther Josch mit insgesamt sieben erlegten Füchsen. Die eifrigsten Fuchsjäger sind im Hegering Schrobenhausen zu Hause, das ist der südliche Bereich Schrobenhausens mit den Gemeinden Aresing und Gachenbach, welcher von Xaver Wagner aus der Gachenbach als Hegeringleiter geführt wird.

Die Bejagung sei in diesem Jahr sehr schwierig gewesen, so der für die Schrobenhausener Fuchswochen verantwortliche Robert Egle aus Berg im Gau. Bei Vollmond habe sich der Himmel meistens bedeckt gezeigt, außerdem habe es keinen Schnee gegeben. Darüber hinaus kümmern sich die örtlichen Jäger verstärkt um die Wildschweine in ihren Revieren, die beachtliche Schäden auf landwirtschaftlichen Flächen verursachen.

"Manchem Betrachter mag beim Anblick der erlegten Tiere das Herz bluten", so Roland Weigert, Vorsitzender der Jägervereinigung Schrobenhausen. Aber die Bejagung sei notwendig. Gerade der Fuchs sei ein gewiefter Kulturfolger, der zunehmend in die Städte vordringe. Dort finde er ideale Bedingungen durch Komposthaufen und liegen gelassene Lebensmittel, was dazu führe, dass hohe Populationsdichten gerade in Siedlungen erreicht werden. Der Kot, den die Tiere dann allerorts hinterlassen, könne mit gefährlichen Fuchsbandwurmeiern infiziert sein. Die Gefahr einer Aufnahme dieser Parasiten durch die Menschen sei latent vorhanden.

Schätzungen würden davon ausgehen, dass 40 Prozent der Füchse mit diesem Bandwurm infiziert sind. Der Kot könne besonders auf Spielplätzen zu einem Problem werden, da gerade die Kleinsten alles anfassen. Die hohen Fuchsbesätze bedrohen letztlich auch seltene bodenbrütende Vögel wie Kiebitz und Brachvogel, weshalb eine Regulierung des Bestandes auch im Interesse des Naturschutzes sei. Weigert: "Die Jäger kommen hier ihren jagd- und naturschutzgesetzlichen Verpflichtungen vorbildlich nach."