Schrobenhausen
Waidhofener Desaster

SVW verliert beim abgeschlagenen Schlusslicht mit 6:7

24.04.2016 | Stand 02.12.2020, 19:55 Uhr

Erneut nicht zu stoppen: Marco Rechenauer (l.) erzielte beim gestrigen 2:1-Heimsieg des SC Mühlried gegen die DJK Stotzard bereits seinen 26. Saisontreffer. - Foto: M. Schalk

Schrobenhausen (SZ) Das Titelrennen in der Kreisklasse Neuburg entwickelt sich immer mehr zu einem Zweikampf zwischen dem SC Ried und dem SV Straß. In der Aichacher Gruppe steht der SSV Alsmoos/Petersdorf ja schon längst als Meister 2015/16 fest.

Kreisklasse Neuburg

n FC Zell/Bruck - SV Waidhofen 7:6: Entsetzen und Fassungslosigkeit beim SVW! Nichts wurde es gestern mit dem erhofften Beidfreiungsschlag im Abstiegskampf, stattdessen setzte es beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht eine peinliche Auswärtspleite. "Mit der Abwehrwehrleistung, die wir in Zell/Bruck zeigten, haben wir in der Kreisklasse aber auch nichts verloren", so die knallharte Analyse von Tobias Stimpel, dem Pressesprecher der Paartaler. Man bedenke: Der FCZ hatte in seinen 21 vorherigen Saisonspielen insgesamt nur 23 Treffer zustande bekommen - um jetzt, gegen den SVW, allein schon in der ersten Halbzeit fünfmal einzunetzen. Dominik Zühl (1./25.), Mirsad Masinovic (16./33.) und Michael Dünstl (20.) waren also schon bis zum Pausenpfiff für die Platzherren erfolgreich. Und da für die Waidhofener bis dahin lediglich Jürgen Filp (15.) sowie Severin Kugler (28./Foulelfmeter) getroffen hatten, mussten die Gäste nach dem Seitenwechsel einen üppigen Drei-Tore-Rückstand aufholen. Immerhin: Dank Kugler (49.), Niklas Mönch (58.) und Jörg Egger (67.) gelang ihnen das auch, sodass die SVW-Fans doch wieder auf den so dringend benötigten Auswärtssieg. hoffen durften. Aber nicht lange! So vergingen nach dem 5:5-Ausgleich nicht einmal 120 Sekunden, bis Dünstl den Tabellenletzten per Elfmeter erneut in Front brachte. Egger sorgte zwar ein weiteres Mal für einen Gleichstand (73.) - aber kurz vor dem Schlusspfiff brachte es der SVW-Spielertrainer auch noch fertig, sich in einer Szene zunächst Gelb und und dann zudem Gelb-Rot wegen jeweils Meckerns einzuhandeln (86.). Also mussten die Paartaler die allerletzten Minuten in Unterzahl bestreiten - und kassierten hier prompt noch das entscheidende 6:7 durch Luis Marques (90.+2). "Was soll ich dazu groß sagen", fragt Stimpel kopfschüttelnd: "So, wie wir in dieser Partie verteidigten, war schlichtweg eine Katastrophe. Und trotzdem hätten wir niemals verlieren dürfen, denn wir verzeichneten ja selbst rund 25 Torschüsse, waren spielbestimmend und besaßen Topchancen en masse. Es war halt ein schwarzer Tag für uns." Durch die bittere Niederlage in Zell/Bruck fiel der SVW jetzt auf einen Direktabstiegsrang zurück. Stimpel versucht dennoch, weiterhin optimistisch zu wirken: "Wir haben ja immer noch die Möglichkeit, den Klassenerhalt aus eigener Kraft zu schaffen." Auch, wenn es nach dem gestrigen Match ausgesprochen schwer fällt.

Kreisklasse Aichach

n TSV Dasing - FC Gerolsbach 3:4: Der FCG kann nach seinem dritten Sieg in Folge auch theoretisch nicht mehr absteigen. "Ich bin in der Tat heilfroh darüber, wie sich unsere Mannschaft aktuell präsentiert. Interimstrainer Markus Knöferl hat's einfach geschafft, sie zurück in die richtige Spur zu bringen", freut sich Gerolsbachs Fußballchef Herbert Krobath. In Dasing erwischten die Seinen einen Auftakt nach Maß, denn Sebastian Limmer netzte nach nicht einmal 180 Sekunden zum 1:0 ein - und das 2:0 der Gäste, erzielt durch einen fulminanten 25-Meter-Freistoß von Bernd Probsdorfer, fiel bereits in der fünften Minute. Dass das gestrige Duell dann laut Krobath "zu einem "Riesenspiel" wurde, lag freilich auch an mutigen Dasingern. So glichen sie durch einen Doppelpack von David Gilg innerhalb von nur drei Minuten aus (11./14.). Selbst das Gerolsbacher 3:2 durch Knöferl (48./Foulelfmeter) sowie die Rote Karte für TSV-Keeper Lukas Franken (62.) wegen einer "Notbremse" an Roman Redl verunsicherte die Platzherren nicht. Stattdessen fighteten sie wacker weiter - und auch nach ihrem 3:3 durch Jonathan Rettig (66.) spielten sie immer noch voll auf Sieg. Das war letztlich doch des Guten ein bisschen zu viel. So konterte der FCG in der 85. Minute eiskalt, schlug einen langen Pass auf Redl - und dieser vollendete in toller Manier zum Gerolsbacher 4:3. "Für den Roman freute mich das besonders, denn er war an diesem Tag der beste Spieler auf dem Platz", so Krobath dazu.

n SC Mühlried - DJK Stotzard 2:1: "Unser Sieg war letztlich sehr schmeichelhaft", gibt SCM-Fußballchef Harry Reisner zu. Mann des Spiels war hierbei Tobias Goebel: Nicht nur, dass er bereits 60 Sekunden nach seiner Einwechslung das vorentscheidende 2:0 erzielte (75.) - er benötigte anschließend nur weitere neun Minuten, um zunächst die Gelbe Karte zu sehen (77.) und dann mit Gelb-Rot vorzeitig wieder vom Feld zu müssen (84.). Das 1:0 der Platzherren war übrigens durch einen Kopfball von Marco Rechenauer gefallen (35.), zum Stotzarder Anschlusstreffer durch Johann Sedlmeier kam es erst in der 90. Minute. Zuvor allerdings hatte die DJK zweimal riesiges Pech mit Aluminiumtreffern (60./88.), zudem klärte SCM-Keeper Patrick Großhauser einmal sensationell gegen Metin Bas (69.). "Das hätte mit etwas Pech auch schief gehen können für uns", so Reisner ganz ehrlich (Reserven: 1:0 für den SC Mühlried).