Wahlkampf in Italien

Kommentar

27.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:43 Uhr

So einfach, wie SPD-Chef Martin Schulz offenbar gedacht hat, überlässt Kanzlerin Angela Merkel ihrem Herausforderer nicht das Feld. Bevor er, der das Thema Flüchtlinge für den Wahlkampf entdeckt hat, in Rom gelandet ist, hatte Merkel bereits aus ihrem Urlaub heraus mit Schulz' Gastgeber Paolo Gentiloni telefoniert und ihm die Unterstützung Deutschlands zugesagt.

Schulz kann Gentiloni auch nicht mehr anbieten. Er hat kein Regierungsamt.

Doch vielleicht gibt es ja Fortschritte dabei, zu verhindern, dass die Seelenverkäufer voller Menschen an der libyschen Küste überhaupt in See stechen. Es ist Frankreichs Präsident Emmanual Macron hoch anzurechnen, dass es ihm gelungen ist, die wichtigsten Kontrahenten, Premier Fayez al-Sarraj und Marschall Khalifa Haftar, an einen Tisch zu bringen. Italiens Marine will Libyen im Kampf gegen Schleuser helfen, Macron in dem Land Flüchtlings-Hotspots einrichten. Es tut sich etwas. Allerdings ist Europa auch in der Verantwortung, wenn die Flüchtlinge in Libyen bleiben. Aus dem Auge, aus dem Sinn - so geht es nicht.