Schweitenkirchen
Wächter: Paris abgesagt

05.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Schweitenkirchen (SZ) In manchen Situationen kommt es anders, als man denkt. Und das ganz besonders im Leben eines Profisportlers: Viola Wächter, Profi-Judoka des FC Schweitenkirchen, hätte eigentlich beim Grand Slam in Paris kämpfen sollen.

Ihr zweites Weltturnier in diesem Jahr nach Havanna, dort belegte sie beim Grand Prix den fünften Platz. Wichtig wäre Paris gewesen, um weitere Qualifikationspunkte für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro zu sammeln.

Doch während ihr Training am Montag noch gut verlaufen ist, war am Dienstag alles anders: Beim Randori (Übungskampf) konterte Wächters Trainingspartnerin mit einer unsauberen Technik und traf dabei mit voller Wucht die unter Spannung stehende Wade der Schweitenkirchenerin. Zunächst ging man noch von einem sogenannten Pferdekuss aus, doch die ärztliche Diagnose am Folgetag schockierte: Wächter zog sich weit mehr als nur eine grobe Prellung zu, die einen Wettkampfeinsatz nicht unbedingt verhindert hätte. Stattdessen lässt ein zwei Zentimeter langer Muskelbündelanriss eine Teilnahme am Grand Slam in Paris nicht mehr zu und auch das einzige Weltturnier in Deutschland am 19. Februar in Düsseldorf dürfte kein Thema mehr sein. "Ein ausgesprochen schlechter Zeitpunkt, um bei wichtigen Turnieren auszufallen", zeigt sich Franz Dausch, Wächters Trainer seit fast 20 Jahren, verbittert. Noch dazu ist ihre größte, deutsche Konkurrentin, Miryam Roper, am Start und kann Wächter nun wieder im Olympiaranking überholen. Derzeit führt Wächter auf Platz 13 vor Roper (16. Rang).

Bis es bei den Olympischen Spielen am 5. August das erste Mal "Hashime!" (Startsignal auf der Kampffläche) heißt, müssen sich die Athletinnen noch positionieren, in dem sie durch reichlich Punkte den Bundestrainer Michael Bazynski überzeugen, wer die Bessere ist, um beim weltgrößten Sportevent starten zu dürfen. Die Nominierung für die Deutsche Olympiamannschaft findet an den offiziellen Nominierungsterminen des Deutschen Olympischen Sportbundes am 31. Mai, 28. Juni und 12. Juli statt. "Ich hoffe, dass ich bis zu den Turnieren in Tiflis im März und Samsun im April wieder fit bin", sagt Wächter hoffnungsvoll.