Flensburg
VW verliert Zuspruch am Heimatmarkt

Absatzzahlen der Wolfsburger sinken im Februar deutlich Audi legt dagegen zu

02.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:34 Uhr

Flensburg/Essen (DK) Die Marke Volkswagen hat im Februar auf dem deutschen Automarkt einen Absatzeinbruch erlitten. Die Pkw-Neuzulassungen des Marktführers schrumpften im Vergleich zum Vorjahresmonat um 18,6 Prozent auf rund 42 500 Fahrzeuge, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) gestern in Flensburg mitteilte.

Der Marktanteil der Wolfsburger sank von 20,9 auf 17,5 Prozent. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2017 steht bei VW damit ein Absatzrückgang von 7,4 Prozent zu Buche (siehe Grafik).

Aufwärts ging es dagegen für die VW-Tochter Audi: Die Ingolstädter brachten im Februar 4,2 Prozent mehr neue Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen. Für Skoda ging es im Berichtsmonat um 4,12 Prozent abwärts, wogegen die spanische VW-Tochter Seat um 5,9 Prozent zulegte. Porsche legte um 2,4 Prozent zu.

Insgesamt schrumpfte der Automarkt in Deutschland im Februar im Vorjahresvergleich um 2,6 Prozent auf 243 602 Pkw. Im Januar hatten die Zulassungen insgesamt noch um 10,5 Prozent zugelegt. Der Januar hatte in diesem Jahr allerdings zwei Arbeitstage mehr als 2016. Nach zwei Monaten steht ein Plus bei den Neuzulassungen von 3,5 Prozent zu Buche. Bei den beiden anderen großen Premiummarken BMW und Mercedes gingen die Absatzzahlen um 8,9 Prozent beziehungsweise 2,1 Prozent hoch.

Unterdessen ging der Diesel-Anteil bei den Neuzulassungen weiter zurück, und zwar um 10,5 Prozent auf 43,4 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte der Anteil noch bei 47,2 Prozent gelegen, im Januar 2017 bei 45,1 Prozent. Möglicherweise beruht das auf dem VW-Abgas-Skandal und der aufgeflammten Diskussion über Fahrverbote für Selbstzünder in Innenstädten. Die baden-württembergische Landesregierung hatte in der vergangenen Woche die Möglichkeit geschaffen, ältere Diesel aus Teilen der Stuttgarter Innenstadt zu verbannen.

Kurz vor dem Genfer Autosalon haben die Hersteller auf dem deutschen Markt noch einmal kräftig an der Rabattschraube gedreht. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des CAR-Forschungszentrums der Universität Duisburg-Essen für Februar. Dem gestern veröffentlichten Index zufolge waren die Nachlässe auf Neuwagen nur im September 2013 noch höher, als es aber deutlich weniger Nachfrage gab.

Neben Sonderangeboten und Internetrabatten arbeiteten Hersteller und Händler erneut mit dem Mittel der Eigenzulassungen, die mit einem Anteil von 34,2 (Januar: 30,2) Prozent mehr als ein Drittel sämtlicher Neuzulassungen ausmachten.

Keine Extrarabatte machte das Institut hingegen für Diesel-Modelle aus. Wertverluste bei Diesel-Pkw seien nicht beobachtbar, berichtete CAR-Chef Ferdinand Dudenhöffer.