Ingolstadt
Vorwärts in Zeitlupe

26.07.2011 | Stand 03.12.2020, 2:34 Uhr

Ingolstadt (rh) Der Entwurf des neuen Busfahrplans, der im Dezember in Kraft treten soll, ist gestern gegen die Stimmen von SPD, ÖDP und Grünen vom INVG-Aufsichtsrat genehmigt worden.

Die Bewertungen fielen völlig unterschiedlich aus. Während Petra Volkwein (SPD) die Vorschläge von INVG-Geschäftsführer Robert Frank als „perfekte Mangelverwaltung“ kritisierte, verteidigten Joachim Genosko und Aufsichtsratschef Alfred Lehmann (beide CSU) den Kurs der „Qualitätsverbesserung“ im Nahverkehr.

Für Frank stehen bei der Fahrplangestaltung im Vordergrund: Begrenzung des INVG-Defizits, Sparsamkeit und mehr Effizienz. Dabei soll aber die „positive Nachfrageentwicklung“ nicht gefährdet werden, will sagen: der leichte Fahrgastzuwachs in den vergangenen beiden Jahren. „Ich denke, wir haben ein ausgewogenes Konzept vorgelegt.“

Petra Volkwein ist da ganz anderer Meinung. Was der Geschäftsführer da auf „gespreizten drei Seiten“ dargelegt habe, sei „insgesamt enttäuschend“: „Es ändert sich nichts.“ Franz Hofmaier (ÖDP) nannte es erfreulich, dass die INVG „nach und nach das Audi-Potenzial erkannt“ habe. Allerdings fehle für die TE noch eine Verbindung zur Mittagszeit für Teilzeitkräfte. „Wir können das Defizit nicht ins Uferlose wachsen lassen“, sagte Genosko. Statt in die Taktverdichtung werde in neue Busse und das neue Informationssystem investiert. Der OB ergänzte: „Es besteht durchaus Bereitschaft, in den ÖPNV mehr zu investieren. Es ist uns ernst damit.“ Auf Anregung von Hans Stachel (FW) soll die INVG dafür sorgen, dass der Friedhof Mailing künftig wieder besser mit dem Bus erschlossen ist. Auch über den jüngsten Haltestellenstreit an der Kurt-Huber-Straße soll Frank demnächst berichten.

Hier die wichtigsten Veränderungen, die im neuen Fahrplan gelten sollen:

n Linie 11: Einsatz von Pendelbussen zwischen Audi-Forum und TE in den Hauptverkehrszeiten am Morgen und Nachmittag. Im Süden Verlängerung der Linie von Zuchering bis Gewerbegebiet Weiherfeld.

n Linie X11: Drei weitere Fahrten in der Zeit von 16 bis18 Uhr zwischen Hauptbahnhof und Audi-Werksgelände.

n Linie 15: Trennung in einen Nord- und Südast, der künftig die Nummer 18 hat. Der Nordast wird an die Züge des Nordbahnhofs und die Arbeitszeiten der TE angepasst.

n Linie 21: Sie fährt direkt zum Sportpark, ohne Haltestellen Steinheil-, Bosch- und Bunsenstraße, die von der Linie 30 bedient werden.

n Linie 70: Die Tangentiallinie wird künftig den ganzen Tag im 20-Minuten-Takt gefahren. Kunden aus Mailing-Feldkirchen können so besser Klinikum und Westpark erreichen.