Beilngries
Vorfreude auf ein Wiedersehen

Sportler wünschen sich eine dritte Auflage des Bühler Beilngries Triathlons im kommenden Jahr

28.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:35 Uhr
Gute Stimmung hat beim Bühler Beilngries Triathlon entlang der Strecke geherrscht. −Foto: Rieger, Fabian, Beilngries

Beilngries (DK) Die Sportler sind abgereist und die Straßen gehören wieder voll und ganz den Autofahrern: Der zweite Bühler Beilngries Triathlon ist Geschichte. Die Veranstalter zeigten sich zufrieden, eine weitere Auflage im kommenden Jahr wurde bereits in Aussicht gestellt.

Schon im Vorfeld der Veranstaltung hatte sich abgezeichnet, dass beim zweiten Triathlon in Beilngries noch einmal deutlich mehr los sein würde als im Vorjahr. Rund 900 Sportler hatten sich angemeldet – 200 mehr als bei der Premiere. Dass sich so viele Ausdauersportler kurz vor dem Saisonausklang noch einmal auf die Jagd nach Bestzeiten begaben, hatte wohl vor allem mit den besonderen Gegebenheiten des Bühler Triathlons zu tun. Alle drei Teildisziplinen werden sehr zentrumsnah absolviert, interessierte Zuschauer haben keinerlei Probleme, sich jeweils dorthin zu begeben, wo sich gerade etwas rührt. Den Sonntag hatte man diesmal als Veranstaltungstag gestrichen, jetzt konzentrierte man sich komplett auf den Samstag. Die Zuschauer nahmen das gut an, vor allem bei der Olympischen Distanz am späteren Nachmittag herrschte entlang der Strecke Partystimmung (wir berichteten) .

Dementsprechend zufrieden zeigten sich die Verantwortlichen am Rande der Wettbewerbe in Gesprächen mit unserer Zeitung. Renate Weber, Geschäftsführerin des Veranstalters Endurance Sportevents GmbH, hatte den gesamten Samstag über zwar jede Menge Stress, am Abend zog sie aber eine positive Bilanz. Es habe alles gut funktioniert.

Ähnlich äußerte sich Bürgermeister Alexander Anetsberger. Er freute sich darüber, dass sich entlang der Strecke deutlich mehr Zuschauer eingefunden hatten, um den Sportler zuzujubeln. Bei der Siegerehrung am Samstagabend blickte er – auf Nachfrage von Moderator Bernd-Uwe Gutknecht – auch schon auf das kommende Jahr voraus. „Wenn wir wieder diese Unterstützung von den ehrenamtlichen Helfern und den Sponsoren bekommen, gehe ich schwer von einer dritten Auflage aus. Eine andere Aussage würde hier wohl auch nicht akzeptiert“, sagte er mit einem Schmunzeln in Richtung der versammelten Athleten.
 

Die lobten geschlossen den noch immer recht neuen Triathlon im Altmühltal. Nicht nur die Sieger über die Olympische Distanz, Florian Wildgruber und Elena Illeditsch, waren vom Beilngrieser Publikum begeistert (wir berichteten) . Auch Freizeitathleten wie zum Beispiel Thomas Winkler aus Beilngries, der erst seinen zweiten Triathlon absolvierte, schwärmten von der Atmosphäre. „Wir wurden richtig gepusht“, sagte er. Vom Publikum angetrieben, setzte Winkler über die Sprintdistanz zu einem energischen Schlussspurt an und sicherte sich Platz 94 unter gut 240 Athleten, die ins Ziel kamen.

Zu den heimlichen Stars des Wochenendes wurden bei so viel Lob für das Publikum folgerichtig auch nicht einzelne Sportler, sondern eine Schar Anwohner der Beilngrieser Gartenstraße. Wie berichtet, erzeugten sie mit Schlagzeug, Kuhglocke und Tröte eine unvergleichliche Stimmung. Außerdem spendierten sie den Sportlern eine Wasserfontäne zur Abkühlung. Ein Video von der Anfeuerung in der Gartenstraße ist in den sozialen Netzwerken bereits mehrere Tausend mal gesehen und vielfach lobend kommentiert worden.

Angesichts solcher Eindrücke überrascht es nicht, dass auch Touristikchef Christoph Raithel von einem gelungenen Tag sprach. „Es war eine super Veranstaltung“, bilanzierte er im Gespräch mit unserer Zeitung. Ähnlich äußerte sich Lukas Schönwetter, seines Zeichens Geschäftsführer des Titelsponsors Bühler. Genau wie bei der Premieren war er mit zwei Kolleginnen in der Sprintstaffel auf die Strecke gegangen. Es habe wieder sehr viel Spaß gemacht, ließ er unsere Zeitung wissen.

Wie im Vorjahr werden nun alle Beteiligten eine umfassende Nachbetrachtung anstellen. Damals war man unter anderem zu der Erkenntnis gekommen, dass es bei der Premiere zu umfangreiche Straßensperren und diesbezüglich eine ausbaufähige Informationspolitik gegenüber der Bürger gegeben habe. Um das abzustellen, wurde beispielsweise die Radstrecke abgeändert – mit dem Effekt, dass heuer deutlich weniger Klagen zu vernehmen waren.

Ein Thema, das die Organisatoren diesmal im Vorfeld der Wettbewerbe beschäftigt hatte, war die Flut an Teilnehmeranmeldungen. „Wir mussten rund 400 Interessenten absagen“, berichtete Weber. Sie betonte, dass in Beilngries grundsätzlich schon höhere Teilnehmerzahlen möglich seien. Dann müsse man allerdings vor allem für die Radstrecke neue Lösungen finden. Auf der jetzt befahrenen Route könne man mehr Radfahrer nicht gefahrlos bewältigen, sagte Weber ebenfalls.

ERFOLGREICHE SPORTLER

Während es für den Großteil der Starter nur um die Ehre ging und viele Neulinge schlicht und ergreifend froh waren, als sie die Ziellinie überqueren konnten, wurden auf der Sprintdistanz sogar einige Bayerische Meister gekürt. Ihre Gemeinsamkeit: Sie zählen zur Gruppe der gehörlosen Triathleten. Über die Möglichkeit, ihre Meisterschaft im idyllischen Beilngries austragen zu können, zeigten sie sich erfreut. Die Altmühlstädter wiederum haben Folgendes gelernt: Wenn man die gehörlosen Sportler unterstützen möchte, sollte man die Arme in die Luft nehmen und winken. Dies wurde – beispielsweise bei der Siegerehrung – mehrfach kollektiv praktiziert. Das sportliche Niveau der Bayerischen Meisterschaft war hoch. Die Starter fanden sich auf den vorderen Plätzen der Gesamtwertung aller Starter über die Sprintdistanz ein.

 

Zufrieden konnten auch die Vertreter der Rathausstaffeln sein, die unsere Zeitung vor ihrer Triathlon-Premiere interviewt hatte. Die Männertruppe unter dem Namen „Rathaus – Der Letzte macht das Licht aus“, bestehend aus Marco Prennig, Walter Bögl und Stephan Amler, schaffte sogar den Sprung unter die Top Ten in der Staffelwertung über die Sprintdistanz. Am Ende stand ein hervorragender zehnter Platz mit einer Gesamtzeit von 1:21:23. Zufrieden sein durfte auch das Damenteam der Stadtverwaltung. Katrina Petschl, Barbara Schneider und Christine Mierlein starteten unter dem Namen „Rathaus – Fit for Fun“. Obwohl keine der drei Frauen bislang bei einem Triathlon gestartet war, gelang es der Truppe, drei andere Staffeln hinter sich zu lassen. Die Gesamtzeit von 1:39:13 reichte sogar, um dem rund drei Minuten später ankommenden Team um Bühler-Geschäftsführer Lukas Schönwetter ein Schnippchen zu schlagen. Am Ende durfte sich aber sowieso jeder als Sieger fühlen, der bei dieser Hitze die Ziellinie überqueren konnte. | rgf