Mindelstetten
Vorbild auch in der heutigen Zeit

27.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:49 Uhr

Viele Gläubige beteten anlässlich des Namenstages der seligen Anna Schäffer an deren Grab in Mindelstetten.

Mindelstetten (DK) Auch heuer ist der Namenstag der seligen Anna Schäffer wieder ein Großereignis in Mindelstetten gewesen. Trotz des unsicheren Wetters hatten sich bereits am frühen Vormittag viele Gläubige versammelt, um gemeinsam den Vormittags-Gottesdienst zu feiern. In beiden Kirchen und auf den Bänken, die auf dem Kirchplatz aufgestellt waren, fanden die Menschen Platz.

Der aus München angereiste Zelebrant und Prediger Regens Franz Josef Baur freute sich über den für ihn ungewohnt guten Besuch. In seiner Predigt ging er auf das große Leiden der seligen Anna Schäffer ein und brachte es mit den Sorgen und Problemen der Kirche in der jüngeren Vergangenheit in Zusammenhang. Unglaubliche Dinge, begangen von sehr Wenigen, seien aufgedeckt worden. Die Kirche müsse ihren Weg unbeirrt weitergehen. So wie Anna Schäffer, die trotz ihrer Leiden ihren Glauben nie verloren hat. Ihre Mutter, die sich um sie gekümmert hat, und die Kirche mit Seelsorger Pfarrer Karl Rieger seien für Anna Schäffer die Grundlage ihres Hoffens und Vertrauens gewesen.

 
Die nachmittägliche Bruderschaftsandacht begann mit Verspätung, weil der aus Regensburg kommende Präfekt der Bruderschaft, Domvikar Georg Schwager, wegen eines schweren Verkehrsunfalls auf der Autobahn im Stau stand. Mindelstettens Pfarrer Johann Bauer bat die wartenden Gläubigen, die Zeit für einen gemeinsamen Rosenkranz zu nutzen. Am Ende der Andacht, bei der Domvikar Schwager auf den Wert und die Bedeutung der Bruderschaft hinwies, drängten sich die Gläubigen an der Kommunionbank der alten Pfarrkirche, um den Einzelsegen mit der Anna-Schäffer-Reliquien-Monstranz zu erhalten.

Gut besucht waren am Nachmittag auch die beiden Filmvorführungen im Pilgersaal über das Leben der seligen Anna Schäffer und den Anna-Schäffer-Gebetstag im vergangenen Jahr. Martin Irl gestaltete die Vorführungen mit zusätzlichen Informationen noch interessanter.

Höhepunkt des Gebetstages war auch heuer der Pontifikalgottesdienst mit Bischof Gerhard Ludwig Müller in Konzelebration mit 24 Priestern. Zur Einstimmung auf diese Messe beteten Kinder und Jugendliche abwechselnd die drei Rosenkränze des Psalters vor, ehe die Fahnenabordnungen der Vereine auf dem Weg vom Pfarrhof zum Freialtar Aufstellung nahmen. Pfarrer Bauer begrüßte unter dem Beifall der vielen Wallfahrer Bischof Müller. Auch dieser fühlte sich sichtlich wohl im Kreis der rund 3500 Verehrer der seligen Anna Schäffer. In seiner Predigt ging der Bischof auf mehrere Themen ein. So betonte er, dass der christliche Glaube die einzige Heilsbotschaft für die heutige Zeit sei. Ein Beispiel dafür sei die selige Anna Schäffer. Wenn Probleme auftreten, so sollte das kein Grund sein, sich von der Kirche zu distanzieren, sondern sie gemeinsam mit ihr zu lösen. Viele Heilslehren, die nur lebensgenießende Anschauungen vertreten, würden nicht glücklich machen und nicht zum Ziel führen. Der Mensch könne niemals selbst der Erlöser des Menschen sein, so der Bischof. "Wie es uns Anna Schäffer vorgelebt hat, sollten wir nicht in den Tag hinein leben, sondern diesen gestalten und jeden Tag mit einem Gebet und einem ersten Gedanken an Gott beginnen." Wir sollten danken für das Brot und alles was er uns an diesem Tag schenken wird, dann könne jeder Tag ein froher Tag werden.

Zum Schluss des Pontifikalgottesdienstes spendeten die vier Neupriester Markus Daschner, Peter Kemmether, Laurent Koch und der Paringer Augustiner Chorherr Ulrich Haug CRV allen Anwesenden den Primizsegen. Zum Ausklang des Gebetstages traf sich Bischof Gerhard Ludwig Müller in lockerer Runde mit alle anwesenden Priestern im Pilgersaal.