Schrobenhausen
Von Vizetiteln, Glück und schnörkelloser Technik

Die Saisonbilanz der 14 Tennismannschaften des TC Schrobenhausen

14.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:28 Uhr

Etwas erschöpft nach zwei Partien an einem Wochenende, aber zufrieden mit der Saisonleistung und dem wohl geschafften Klassenerhalt: der Stamm der ersten Herrenmannschaft des TC Schrobenhausen mit (v. l.) Matthias Euba, Martin Furtmaier, Martin Höhler, Sebastian Floerecke und Ralf Felbermeier. - Foto: T. Floerecke

Schrobenhausen (SZ) Spiel, Satz und Sieg: So (oder so ähnlich) hieß es jetzt für die 14 Mannschaften des Schrobenhausener Tennisclubs. Die Verbandsrunde ist zu Ende. Ein guter Anlass, auf die mittlerweile 56. Spielzeit des Vereins zurückzublicken.

n Die niveauvolle Herren-Bezirksklasse gehalten hat mit großer Wahrscheinlichkeit die erste Mannschaft des TC Schrobenhausen, die mit einem 6:8-Punkteverhältnis die Saison auf dem sechsten und damit drittletzten Platz abschließt – noch vor dem befreundeten TC Aichach, der absteigen wird. So lassen die Stammspieler Matthias Euba, Martin Höhler, Martin Furtmaier, Ralf Felbermeier und Sebastian Floerecke weiterhin vier Ligen des schwäbischen Tennisbezirks unter sich. Aufgrund einer vorzeigbaren Saisonleistung und einer top-motivierten Einstellung aller Spieler schlug man sich in einer recht ausgeglichenen Liga gut – gegen den späteren Aufsteiger, den TC Marxheim, unterlagen die Jungs sogar nur knapp mit 9:12. Nicht unerwähnt sollte die Leistung von Matthias Euba bleiben, einem der besten Spieler seines Alters im Bezirk: Der 17-Jährige musste sich zwar an Position eins im Einzel stets geschlagen geben, brachte seine hochklassigen Kontrahenten mit druckvollen Grundlinienschlägen, aber auch mit Tempowechseln oftmals an den Rand einer Niederlage. Den Weggang zweier Leistungsträger vor zwei Jahren hat die erste TCS-Herrenmannschaft also überraschend gut verdaut. Und was hinzukommt: Fast alle Spieler haben das Tennisspielen beim TC Schrobenhausen gelernt und halten dem Verein seit der ersten Stunde die Treue.

n Die Vizemeisterschaft erreichten und damit für eine kleine Überraschung sorgten die Damen 30 des TCS – aber nicht in irgendeiner Liga, sondern in der bayernweiten Landesliga. So lassen die Schrobenhausenerinnen sogar alle drei gemeldeten Münchner Vereine hinter sich. Bei einer geschlossenen Mannschaftsleistung aller neun Spielerinnen sind vor allem die spielstarken Stephanie Moll (4:2-Einzelbilanz) und Josefine David (7:0-Einzelbilanz) hervorzuheben. Beide glänzten neben ihrer schnörkellosen Technik mit ihrer abwechslungsreichen und taktisch klugen Spielweise. Vielleicht können die Damen 30 des TC Schrobenhausen ja nächstes Jahr mit ihrer nun eingespielten Mannschaft dem Projekt Bayernligaaufstieg noch einen Schritt näher kommen. Die Voraussetzungen dazu scheinen nicht allzu schlecht zu sein.

n Eine Senioren-Regionalliga wird es wohl nächstes Jahr für den TCS nicht mehr geben mit den Herren 55 des Vereins. Alexander Wittmann, Karl Trompler, Siegfried Scharbatke, Josef Grasmeier, Rudi Dengler, Dieter Kausch und Gerhard Thurnhofer stehen nun an drittletzter Stelle. Dies bedeutet vermutlich den Abstieg aus einer der vier bundesweiten Regionalligen – was aber endgültig erst im nächsten Jahr feststehen wird. „Sollte beispielsweise eine Mannschaft aus Ostdeutschland nicht aufsteigen wollen, könnte es durchaus sein, dass wir drinbleiben“, erklärt der TCS-Spieler und Funktionär beim Bayerischen Tennisverband, Siegfried Scharbatke. Erwähnt werden müssen die beiden Siege gegen den TC Schleißheim und den TC Gernlinden aber allemal – ebenso eine 6:1-Einzelbilanz der Nummer zwei, Karl Trompler, und die generelle spielerische Stärke von Alexander Wittmann an Position eins – gegen teils international aufgestellte Mannschaften.

n Gerade noch die Kurve gekriegt hat die neu formierte Damenmannschaft nach der Abmeldung der Bezirksliga-Damen im vergangenen Jahr. In der viertuntersten Klasse heuer angetreten, haben die Damen einen recht guten Eindruck hinterlassen, obwohl es zeitweise, nach drei Niederlagen in Folge in der Saisonmitte, gar nicht so gut aussah. Doch das Team konnte sich fangen und kann mit seinem Platz im Mittelfeld zufrieden sein: „Nach der Umstrukturierung im Damenbereich war es besonders wichtig und oberstes Ziel, die Klasse zu halten und nicht abzurutschen, um unseren Nachwuchsspielerinnen eine sportliche Perspektive zu geben“, meint TCS-Sportwartin Stephanie Moll.

n Absteigen müssen definitiv nach dieser Saison zwei Mannschaften, und zwar die ersten Junioren- und die ersten Herren-50-Vertretung. Aber: Auch diese beiden Teams spielen nicht in den unteren Klassen, sondern in der höchsten Liga des Tennisbezirks Schwabens beziehungsweise in der bayernweiten Landesliga. Dabei waren, und das muss sportlich anerkannt werden, für die Junioren namhafte Mannschaften wie der TC Augsburg Siebentisch oder der TC Friedberg heuer einfach eine Nummer zu groß. Punkt- und relativ chancenlos blieben sie. Nun geht es für die Nachwuchsspieler nach einigen Jahren in der höchsten Liga eine Etage zurück. Die Herren 50 I, mehrmals in Folge aufgestiegen, konnten zwar zu Saisonbeginn gegen Gilching und Ausstellungspark München punkten, doch dabei blieb es auch. Fünf Niederlagen hintereinander, darunter gegen Iphitos München mit Ehrengast Michael Karbacher, besiegeln jetzt den vorletzten Platz und damit den Abstieg.

n Für einen kleinen Vereinsrekord der anderen Art sorgten die Damen 50 des TC Schrobenhausen. Nach dem Motto „Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen“ erspielten sie sich in sieben Partien ganze vier Unentschieden – und das ist mit der neuen Regelung bei einer Vierermannschaft seit dieser Saison deutlich unwahrscheinlicher geworden. So gibt es beim Bayerischen Tennisverband zwei Punkte für einen Einzel- und drei Punkte für einen Doppelsieg. Ein Unentschieden kommt dabei nur dann zustande, wenn beide Teams genau zwei Einzel und ein Doppel für sich entscheiden können. Und das haben die Stammspielerinnen Heidrun Rupp, Ulrike Pöckl, Angela Dengler, Irmgard Ostermayr und Marianne Schmidberger gleich viermal geschafft. Am Ende landeten sie auf Platz fünf von acht.

n Mit einem Platz im Mittelfeld beenden die zweite Knabenmannschaft und die aus Nachwuchsspielern bestehende zweite Herrenmannschaft die Verbandsrunde 2014. Mit fünf Siegen und zwei Niederlagen schließt die zweite Herren-50-Vertretung mit ihrem Rotationsprinzip ihre Runde auf Platz vier ab, punktgleich aber mit dem Tabellenzweiten. Die Juniorinnen belegen einen Platz im vorderen Tabellendrittel. Doch ein erhoffter Aufstieg in die höchste schwäbische Liga gelang den vier Nachwuchsspielerinnen nicht. Die gemischte erste Knabenmannschaft mit den Stammspielern Sarah Schmidmaier, Pauline Felber, Tom Berlitz und Paul Moll erreichte in ihrer Liga, in der zweithöchsten von vier, einen respektablen zweiten Tabellenplatz. Hingegen bleibt die zweite Juniorenvertretung sieg- und punktlos. Die jüngsten des Vereins, die sieben Bambini, landeten in ihrer ersten Saison auf Rang sieben.

n Insgesamt betrachtet bleibt der TC Schrobenhausen auch nach seiner 56. Spielzeit mit seinen knapp 100 aktiven Mannschaftsspielern aus 14 Vertretungen, seinen Leistungsträgern, seinem Trainerteam und seiner sportlichen Führung unverändert der mit Abstand erfolgreichste Tennisverein des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen und gehört zu den führenden Klubs der Region Ingolstadt. Das Ende dieser Verbandsrunde leitet nun die heiße Phase der Einzel- und Leistungsklassenturniere – darunter am 14. September beim TCS – ein.