Nassenfels
Von Kläranlage bis Kinderbetreuung

Bei Nassenfelser Bürgerversammlung berichtet Bürgermeister Thomas Hollinger über aktuelle Projekte

02.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:06 Uhr

Über 2150 Bürger leben aktuell in Nassenfels (Bild) und den Ortsteilen Wolkertshofen, Meilenhofen und Zell. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Bevölkerung stets nach oben entwickelt, berichtete Bürgermeister Thomas Hollinger auf den Bürgerversammlungen in der Marktgemeinde. ‹ŒArch - foto: Hager/Hoedt

Nassenfels (DK) Bürgermeister Thomas Hollinger stand in Nassenfels und seinen Ortsteilen bei den Bürgerversammlungen Rede und Antwort. Er referierte über allgemeine Fakten zur Gemeindeentwicklung, ging aber auch auf gerade laufende Projekte ein - etwa Abwasserbeseitigung und Kinderbetreuung.

Das Thema Abwasser beschäftigte dabei gleich mehrmals: So berichtete Bürgermeister Thomas Hollinger davon, dass die Abwasseranlagen eine Kostendeckung von aktuell 103 Prozent erzielten: Weil jedoch ein Defizit aus den Vorjahren vorhanden ist, müsse man damit rechnen, dass es in naher Zukunft zu keiner Senkung der Gebühren komme. Zum Thema Abwasserbeseitigung erklärte Hollinger, dass man mit den anderen Mitgliedsgemeinschaften der Verwaltungsgemeinschaft (Egweil und Adelschlag) eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben habe. Die solle abklären, ob eine gemeinsame Kläranlage möglich und sinnvoll ist. Das Ergebnis dieser Studie soll die verschiedenen Optionen aufzeigen, was an Belastungen auf die Bürger zukommen könnte und so eine fundierte Entscheidungsgrundlage bieten. Das Resultat der Studie, die zu etwa 85 Prozent der Gesamtkosten gefördert wird, ist vermutlich erst in einem Jahr zu erwarten, da sehr viele Einzelpunkte überprüft und betrachtet werden, so Hollinger. Auch was die Kanalkapazität, vor allem auch bei Starkregen, anbelangt, warte man auf dieses Ergebnis. Dies betrifft allerdings die Neubauten in Meilenhofen und Zell nicht: Dort sind Zisternen und Versickerungsanlagen gebaut.

Er erinnerte auch an die Ausweisung der Baugebiete "Am Hertl II" in Zell an der Speck und "Brunnengasse" in Meilenhofen, die sich gerade mitten in der Erschließungsphase befänden. Für das Baugebiet "Krautgartenfeld" wurde mittlerweile der Satzungsbeschluss gefasst. Hollinger berichtete, dass Verhandlungen für ein weiteres Baugebiet in Nassenfels laufen; die Herausforderungen seien, im Vorfeld alle Punkte, unter anderem auch den Lärmschutz, abzuklären und dass das Bauland zu erschwinglichen Preisen angeboten werden kann. "Wenn alles gut läuft" könnte 2017 mit den Planungen begonnen werden.

Man sei auch stetig dabei, die Breitbandversorgung zu verbessern. Hier wolle man die Ortsteile Wolkertshofen, Meilenhofen, Zell an der Speck, ein Teil von Nassenfels sowie die Weiler an das schnelle Internet bis spätestens Mai 2017 anschließen. Die Kosten betragen 126 682 Euro, von denen der Markt Nassenfels nur 37 885 Euro zahlen muss. Weil der Fördertopf bei weitem nicht ausgeschöpft ist, könnte es sein, dass für den Nahbereich am Nassenfelser Verteiler ein zweites Förderverfahren gestartet wird, so Hollinger.

Zum Ausbau der Kinderbetreuung sagte Hollinger, dass man bereits im vergangenen Kindergartenjahr eine hohe Auslastung der drei Kindergartengruppen hatte. Für 2016/17 wurde dann eine vierte Gruppe in den Räumen des Pfarrheims untergebracht, weil auch aufgrund eines Neubaus in Egweil noch zusätzlich Kinder von der Nachbargemeinde nach Nassenfels kommen. Eine Umfrage im Gemeindegebiet ergab, dass ein deutlicher Bedarf an Kinderkrippenplätzen vorhanden ist. Deshalb wurden bereits erste Planungen für einen Erweiterungsbau durch den Markt in enger Abstimmung mit der Kirchenverwaltung als Träger in die Wege geleitet. Auch für die schulpflichtigen Kinder hat sich einiges in Nassenfels getan: So gibt es seit diesem Schuljahr eine Offene Ganztagesschule, für die das Kolping-Bildungswerk Eichstätt als Kooperationspartner gewonnen werden konnte.

Hollinger berichtete auch über das Thema Asyl: Im gesamten Gemeindegebiet sind aktuell 39 Flüchtlinge untergebracht, es gebe noch Platz für etwa 15 weitere. Der Bürgermeister richtete einen Dank an die, die sich in den Helferkreisen engagieren.