München
Von der Paar auf die große Bühne

Musikduo aus Schrobenhausen und Aichach begeistert im Circus Krone

07.10.2014 | Stand 02.12.2020, 22:09 Uhr

Tom Prestele und Florian Laske aus Schrobenhausen und Aichach auf der Bühne des Circus Krone in München. Vor vollen Rängen gaben sie vielleicht das Konzert ihres Lebens, wo einst schon John Lennon spielte - Foto: Dengler

München (oh) „Wir wollten einfach etwas Verrücktes machen“, antwortet Gitarrist und Sänger Florian Laske auf die Frage, wie die Idee entstanden ist, den Saal im Circus Krone für ein Konzert anzumieten. Mutig – doch der Erfolg gibt dem Musikduo namens Tom und Flo recht.

Bereits sieben Stunden vor Konzertbeginn waren Tom und Flo – das sind der Schrobenhausener Tom Prestele und Florian Laske – damit beschäftigt, die engagierten Eventplaner bei den letzten Vorbereitungen zu unterstützen. Von Vorteil war, dass die Firma bereits viele Veranstaltungen im Circus Krone betreut hat. Neben dem Abmischen des Musikprogramms war die Crew auch für das Lichtkonzept verantwortlich. Nach dem Aufbau folgte ein knapp zweistündiger Soundcheck, denn der konnte aufgrund der vielen Buchungen des Saals zuvor nicht gemacht werden. „Gegen Ende des Soundchecks haben wir oft das Singen eingestellt, um die Stimmen für den Abend zu schonen“, verraten die beiden, die mit Kontrabass, Gitarre und ihren Stimmen ausgestattet dem einmaligen Auftritt entgegenfieberten. „Ehrlich gesagt war der Soundcheck gerade nicht so toll und die Anspannung wird jetzt immer größer“, so Flo am Ende der Generalprobe. „Uns wurde aber versichert, dass sich mit den Besuchern im Saal auch die Akustik verbessert.“

Mit eigener Garderobe und großem Backstagebereich tauchten Tom und Flo dann ins große Musikgeschäft ein. Einen Abend lang konnten sich die beiden fühlen, wie einst John Lennon und seine Kollegen. Um der Größe des Veranstaltungsorts gerecht zu werden, haben sie keine Mühen gescheut und in den vergangenen Monaten jede freie Minute geplant.

Dann wurde es ernst: Den Auftakt des fetzigen Abends machte der befreundete Komiker und Musiker Hannes Ringelstetter, den Tom und Flo von gemeinsamen Auftritten kennen. „Habt ihr in Aichach eigentlich keinen Saal“, fragte der waschechte Niederbayer das überwiegend aus Aichach angereiste Publikum. Ob er deshalb oder aus Termingründen die Bühne für die beiden Stars des Abends räumen musste, ist nicht sicher.

Über 31 Lieder, teils gecovert und teils selbst komponiert, präsentierten Tom und Flo vor ausverkauftem Haus. Busseweise folgten die Aichacher der Einladung nach München. Ein besonderes Akustik-Schmankerl bekamen sie zu Beginn der zweiten Hälfte geboten, als die Vollblutmusiker im Zuschauerraum – und ganz ohne Verstärker – „Please please me“ anstimmten.

Ob als Duo oder unterstützt von der Band – die Zuhörer kamen nicht umhin, zu den Melodien zu wippen oder zu klatschen. Spätestens bei dem selbst geschriebenen Hit „Facebook Friend“, der auch auf ihrem ersten Album „We are one“ zu hören ist, musste das Publikum einfach mitsingen. Für den richtigen Rhythmus sorgte am Schlagzeug und an den Percussions der Augsburger Musiker Harry Alt. Der Saxofonist Jörg Weber, Bruder des Sportfreunde-Stiller-Schlagzeugers Florian Weber, bildete gemeinsam mit der Posaunistin Marion Diegmann und dem Trompeter Robert Alonso das Bläserensemble, welches für noch mehr musikalische Vielfältigkeit sorgte.

Aber auch die Unterstützung von unzähligen Freunden und Familienangehörigen hinter der Bühne und am Stand mit den Fanartikeln trug zum Gelingen des Mammutprojekts bei. Musikalische Hilfe kam auch von Florian Strandl, der sich als Backliner zur Verfügung stellte. Er sorgte für den richtigen Klang an diesem Abend. Denn während des Konzerts stimmte er die sechs Gitarren und das Banjo seines Namensvetters auf der Bühne. Dadurch sei ein reibungsloser Programmablauf möglich und keine Zeit werde mit lästigen Stimmen verschwendet, erklärte der Fachmann – und blieb doch bescheiden: „Es ist kein Hexenwerk, jeder Gitarrist bekommt das hin.“

Das Zelt in leuchtendes Orange getaucht, endete schließlich die knapp dreistündige Show. Jeder Sitz war zuvor mit Knickleuchten ausgestattet, die zum Schunkeln während der Zugaben zum Einsatz kamen. Es war der stimmungsvolle Abschluss dieses denkwürdigen Abends. Mit Simon & Garfunkels „Bridge over troubled water“ und dem Beatles-Hit „Here comes the sun“ verabschiedeten sich Tom und Flo stolz von der großen Münchner Bühne und traten die Heimreise an die Paar an.