Oberstimm
Von der Kirche in den Dorfladen

Seit Kurzem gibt es in Oberstimm wieder ein kleines Lebensmittelgeschäft

08.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:20 Uhr

Mit einem kleinen Fußball wurden die Kinder Vincent und Louisa bei ihrem Einkauf im Dorfladen von Gabi Wick belohnt. Damit gibt es in Oberstimm wieder ein Lebensmittelgeschäft. - Foto: Schmidtner

Oberstimm (DK) In kleinen Orten gibt es immer weniger Einkaufsgelegenheiten. Umso erstaunlicher ist es, dass Gabi Wick in Oberstimm nun einen Dorfladen eröffnet hat. Dabei ist sie eigentlich Kirchenmalerin.

Besonders im ländlichen Raum und kleinen Dorfgemeinschaften ist es gerade für ältere Menschen schwierig, Lebensmittel für den täglichen Bedarf einzukaufen. Ist der Weg zum nächst gelegenen Supermarkt oder Discounter mangels Fahrgelegenheit nicht möglich, so können sich die Bürger im Tante-Emma-Laden oder wie neuerdings in einem Dorfladen in Oberstimm mit dem nötigsten eindecken. Seit Jahren gab es in Oberstimm mit seinen 2000 Einwohnern keine der Einkaufsmöglichkeit mehr - das hat sich nun geändert.

Gabi Wick aus Hundszell hat an der Manchinger Straße nahe der Grundschule eine Verkaufsstelle mit dem klingenden Namen "Gabis Dorfladen" eröffnet. "Nach über 36 Jahren als Kirchenmalerin konnte ich diese schwere Arbeit nicht mehr machen", erzählt sie. Das Hinweisschild "Laden zu vermieten" an einem Fenster brachte sie auf die Idee, einen Verkaufsraum einzurichten. Noch ist der lichtdurchflutete Raum, in dem alles übersichtlich angeordnet ist, nicht ganz mit Geräten und Waren ausgestattet. Ein zweiter Kühlschrank und Ablagen für Zeitungen und Zeitschriften sind bestellt. Rechtzeitig zu Schulbeginn soll auch Schreibbedarf jeglicher Art zu haben sein. Neben verschiedenen Brotsorten, Semmeln, Gebäck und Wurstwaren wird auch ein kleines Sortiment im Kühlfach an Getränken angeboten. Ansonsten sind weitere Grundnahrungsmittel wie Butter, Nudeln, etwas Obst und Süßigkeiten zu haben. Gabi Wick öffnet den Laden täglich von 6 Uhr bis 13.30 Uhr und samstags von 7 Uhr bis 12 Uhr.

In der wechselvollen Geschichte des Hauses, das in den 50er-Jahren von einem gewissen Heißler erbaut wurde, nahm neben einer Schneiderei früher auch ein Lebensmittelgeschäft seinen Betrieb auf. Im hinteren Teil des Hauses war damals die Gaststätte Lehmeier untergebracht. Ein Bäckermeister aus Manching erwarb in den 60er-Jahren das Geschäft. Anschließend versuchten weitere Bäckermeister, ihre Waren anzubieten. Doch schließlich stand der Laden leer, ehe nun mit dem Dorfladen wieder Leben einzog.