Schrobenhausen (SZ) Unaufhaltsam rückt er näher, der Stadtlauf. Kaum noch Zeit für die Vorbereitung. Nichts wie los.
"Sie haben eine neue Bestzeit aufgestellt!" Ich stemme die Hände in die Knie und japse nach Luft. Die letzten 300 Meter habe ich noch mal alles aus mir herausgeholt. Mein Ziel: Die 4,3 Kilometer lange Übungsstrecke in maximal 30 Minuten zu schaffen. Doch die Jogging-App zeigte bereits 30:23 Minuten an, und das Ziel ist immer noch nicht erreicht.
Ich gehe in den Sprint. Meine Füße haben kaum noch Bodenkontakt. Ich pumpe. Was sagte der Trainer beim Lauftreff noch mal über das Atmen? Es gebe keine spezielle Technik dafür. Der Körper holt sich die Luft, wenn er sie braucht. Und jetzt braucht er davon eine ganze Menge. Jede einzige Kapillare arbeitet auf Hochtouren. Die letzten Meter noch. Der Laternenpfahl, mein Start- und Zielpunkt ist erreicht. Erschöpft lasse ich meinen Körper zur Ruhe kommen.
Mein Smartphone gratuliert mir. Eine neue Bestzeit! Das hätte ich nicht gedacht. Denn beim Lauftreff bin ich mit anderen unterwegs. Das motiviert. Wenn ich alleine laufe, gibt es niemanden, der mich pusht, niemand, an den ich mich dranhängen kann. Es gibt nur mich und die Straße. Der Einzige, gegen den ich antreten kann, bin ich selber.
Ich spüre, wie die Anspannung in den letzten Tagen größer wird. Und auch ein wenig der Zweifel. Schaffe ich das wirklich? Sind die sechs Kilometer nicht doch etwas zu viel? Die letzte Teilnahme an einem Lauf liegt mittlerweile fast drei Jahre zurück. Das war der Nikolauslauf in Köln. Sechs Kilometer bin ich damals in 43:07 Minuten gelaufen. Ob ich das unterbieten kann? Wir werden sehen. An diesem Sonntag um 9 geht der Stadtlauf los.
‹ŒThomas Leurs
