Belmbrach
Von der Holzbaracke bis zum Oktoberfestzug

Belmbacher Schützen blicken auf bewegte Zeiten seit der Vereinsgründung vor 50 Jahren zurück

20.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:38 Uhr
Die geehrten Gründungsmitglieder und die Gewinner des Jubiläumsschießens. Gauschützenmeister Josef Grillmayer, Bürgermeister Ralph Edelhäußer und der Belmbracher Schützenmeister Stefan Hagen zeichnen Helmut Schlosser und Willi Steib aus (oben). Die Festscheiben zum 50-jährigen Vereinsbestehen sichern sich Michael Vischer und Thomas Busch. −Foto: Heumann

Belmbrach (hka) Der Sportschützenverein Birkenhain Belmbrach hat sein 50-jähriges Bestehen gefeiert.

Geehrt wurden die Gründungsmitglieder Helmut Schlosser und Willi Steib, denen Schützenmeister Stefan Hagen die Ehrenurkunde des Bayerischen Sportschützenbundes überreichte. Nicht dabei sein konnten beim Festakt zwei weitere Gründungsmitglieder. Paul Hermann und Eugen Steib werden die Auszeichnung nachträglich erhalten.

Neben Landrat Herbert Eckstein, dem Rother Bürgermeister Ralph Edelhäußer und dem Gauschützenmeister Josef Grillmayer gratulierten dem Belmbacher Verein auch die Vertreter der anderen beiden Rother Schützenvereine. Der Eckersmühlener Schützenmeister Christian Lehmeyer stellte das gute Verhältnis zum Patenverein heraus und überreichte als Präsent eine Schützenscheibe mit dem Eckersmühlener Schützenhaus als Motiv. Im Namen des Zimmerstutzen-Schützenvereins Edelweiß Roth sprach Ehrenschützenmeister Hans Geisendorfer die Glückwünsche aus und würdigte besonders das gemeinsame Auftreten der drei Schützenvereine beim Rother Kirchweihfestzug.

Für das Belmbracher Jubiläumsschießen stifteten Schützenmeister Stefan Hagen für die Luftpistolenschützen und Hagens Vorgänger Willi Wunschel für die Luftgewehrschützen jeweils eine Scheibe. Die Luftpistolenscheibe gewann Michael Vischer mit einem 226,6-Teiler vor Matyas Orosz Teiler und Harald Stahl. Die Luftgewehrscheibe holte Thomas Busch mit einem 61,9-Teiler nach Eckersmühlen. Hier folgten Michael Satzinger (67,2) und Doris Vischer (108,2) auf den Plätzen. Die Meisterserie mit dem Luftgewehr gewann ebenfalls Thomas Busch mit 93 Ringen, gefolgt vom Eckersmühlener Schützenmeister Christian Lehmeyer und Dagmar Stahl (je 91). Mit der Luftpistole erreichte Matyas Orosz mit 90 Ringen die beste Serie vor Harald Stahl und Stefan Hagen (je 89).

In seinem Rückblick auf die 50 Jahre seit der Vereinsgründung hob Schützenmeister Hagen hervor, dass die Gründung auf die Initiative des Kriegervereins Belmbrach zurückgegangen sei. Die Sportschützengruppe der Krieger musste mit den angeschafften Kleinkalibergewehren immer auswärts schießen und so wurde die Idee geboren, einen eigenen Schützenverein in Belmbach zu gründen, was schließlich am 2. November 1968 mit 34 Gründungsmitgliedern auch geschah.

Geschossen wurde zunächst unter freiem Himmel, was aber der Deutsche Soldaten- und Kriegerbund bald untersagte. Daraufhin gingen die Belmbacher dem Schießsport in einer umgebauten Garage nach. Die erstmalige Teilnahme an den Rundenwettkämpfen im Schützengau folgte im Jahr 1969. Im gleichen Jahr machten sich die Belmbacher auf die Suche nach einem Grundstück für ein eigenes Vereinsheim. 1971 konnte dann die Flurnummer 405 auf den Verein eingetragen werden.

Die Eingemeindung nach Roth brachte den Belmbracher Schützen einen Baukostenzuschuss in Höhe von 3000 D-Mark. Am 1. Juni 1973 wurde die Baugenehmigung erteilt und die bereits 1970 organisierte und dann eingelagerte Holzbaracke wurde als Vereinsheim und Schießstätte aufgebaut. Der Schriftführer vermerkte damals "Ein Platz von Unkraut überwuchert, auf dem jeder Spatenstich auf 1000 Wurzeln und Abraum stieß. " Die Helfer wurden deshalb immer weniger. Doch die besonders eifrigen Mitglieder Karl Braun, Hans Kleinöder und Willi Klemm verhalfen dem Verein letztlich zum eigenen Heim.

1985 erfolgte der erste Anbau mit dem Mehrzweckraum. Ein Jahr später folgte die Isolierung des Schießhauses und der Bau drei neuer Schießstände. Weitere Bauarbeiten folgten 1990 mit dem Bau der Terrasse, dem Ausbau der Schießhalle und mit dem Einbau von sechs elektrischen Scheibenzuganlagen und einer neuen Küche. Im Jahr 1992 hatte der Belmbacher Verein die Ehre, am Oktoberfestzug in München teilzunehmen. Passend zu den Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen im Jahr 1993 gewann Dagmar Vischer als erste Belmbacher Schützin Gold bei der deutschen Meisterschaft. Ein Jahr später wurde sie bayerische Meisterin und deutsche Vizemeisterin. Weitere deutsche Meistertitel sollten für Belmbachs Vorzeigeschützin folgen.

Mit der Zeit musste der Verein aber auch sinkende Mitgliederzahlen hinnehmen. Von zwischenzeitlich schon mehr als 150 Mitgliedern ging es bis zum Jahr 2006 abwärts auf unter 90. Einen vorübergehenden Aufschwung brachten ab jenem Jahr die Bogenschützen, die aber den Verein vor drei Jahren verließen.