Von Bad Gögging an den Hauptplatz

29.12.2006 | Stand 03.12.2020, 7:11 Uhr

Pfaffenhofen (ea/tch)) Mit dem Jahreswechsel fällt in Pfaffenhofen der Startschuss für einige Neuerungen in der gastronomischen Szene. Die alte "Neue Liebe" bekommt ein neues Gesicht, und für den Müllerbräu sind neue Pächter gefunden.

Mit ein Auslöser für die vielen anstehenden Wechsel war der Abschied der langjährigen Stegerbräu-Wirtin Rosemarie Nietsch. Ihre Lücke im Stegerbräu will nun künftig Maria Weigl ausfüllen, die in den vergangenen Jahren den Müllerbrau führte. "Wir haben dann gemeinsam einen Nachpächter für den Müllerbräu gesucht. Es gab viele Interessenten", berichtet Josef Rabl, Gebietsverkaufsleiter der Brauerei Müllerbräu.

Er konnte ein Pächterpaar gewinnen, das zuletzt gemeinsam in einem Hotel in Bad Gögging arbeitete: Den 27-jährigen Franz Ehrnthaller und seine Lebensgefährtin Alice Bauer. "Da sich mein Lebensgefährte umorientieren wollte, haben wir beide uns den Müllerbräu im Spätsommer dieses Jahres angesehen", erzählt Alice Bauer. Nachdem bereits im Vorjahr die Hälfte der Hotelzimmer renoviert wurden, sollen 2007 die restlichen Zimmer und der sanitäre Bereich im Erdgeschoss hergerichtet werden.

Der neue Müllerbräu-Wirt hat im Avia-Hotel in Regensburg eine Ausbildung als Koch absolviert. Anschließend arbeitete er in verschiedenen Hotels – auch mit Vier-Sterne-Küchen und in Österreich – als Koch und war die letzten 18 Monate selbst Küchenchef in einem Bad Gögginger Hotel. Vor fünf Jahren lernte er seine jetzige Lebenspartnerin Alice Bauer kennen. Die 24-Jährige absolvierte eine Ausbildung zur Hotelkauffrau. In dem Hotel in Bad Gögging war sie an der Rezeption tätig.

Die Arbeitsaufteilung ist für das Paar klar: Franz Ehrnthaller wird sich hauptsächlich um die Küche kümmern, seine Partnerin übernimmt den Hotelbereich, steht ihm aber auch im Restaurant tatkräftig zur Seite. Eine wichtige erste gemeinsame Aufgabe hat das neue Pächterpaar schon gelöst: Sie stellten eine neue Speisekarte für das Restaurant zusammen. Auch die neuen Pächter setzen auf regionale und gute bayerische Küche, möchten aber zudem einige "internationale" Farbtupfer einbringen. Bauer: " Wir wollen nichts Abgehobenes." In Pfaffenhofen werden die Beiden zum ersten Mal am Neujahrstag ihre Gäste begrüßen – mit einem Neujahrsbrunch.

Während im Müllerbräu das historische Ambiente erhalten werden soll, bekommen die Räume nebenan, in denen bislang die "Neue Liebe" untergebracht war, ein neues Aussehen. Moderne Lederbänke, kleine Holztische und ein heller, freundlicher Anstrich sowie eine Natursteintheke ersetzen die alten Möbel, die komplett herausgerissen wurden. "Wir wollten dort unbedingt etwas verändern. Die Einrichtung war nicht mehr zeitgemäß", erläutert Rabl. Neue Pächter fand er mit dem Trio Christine Breitsameter, ihrem Bruder Hubert und Stefan Wolff, die seit einigen Jahren schon gemeinsam die "Othellos" in Markt Indersdorf und Aichach betreiben. Das gleiche Konzept, die Kombination aus Café, Restaurant und Bar, wollen sie auch – ebenfalls unter dem Namen "Othello" – in Pfaffenhofen anbieten. Eröffnet wird das Pfaffenhofener und dritte Othello voraussichtlich Mitte Januar. U nd nur wenige Wochen später steht ein weiterer Wechsel in der Gastronomie der Kreisstadt an. Nach vier Jahren verlassen die Pächter des Pfaffelbräu – ein Nachfolger steht noch nicht fest – im Februar die Kreisstadt. Der 30-jährige Michael Christoph wird zusammen mit seiner Lebenspartnerin Anja Schlicht künftig in einem eigenen Hotel, mit Gastwirtschaft und Biergarten in Essing bei Kelheim das Bier zapfen. Über ein Jahr war das Paar auf der Suche nach einem geeigneten Objekt , um sich selbstständig zu machen. "Im Herbst konnten wir dann das Anwesen mit 50 Betten in Essing kaufen. Jetzt richten wir es noch neu her", freut sich Anja Schlicht zusammen mit Michael Christoph auf die Herausforderung.