Wolfsburg
Volle Kraft voraus

Volkswagen und Audi halten Investitionen auf hohem Niveau

21.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Wolfsburg/Ingolstadt (DK) Volkswagen will trotz Sparplänen bei den Investitionen keine Abstriche machen. Die langfristigen Ziele des Automobilkonzerns mit seinen zwölf Marken bleiben unverändert. Und die SUV-Palette soll noch ausgebaut werden.

Trotz eines vor Wochen angekündigten Sparprogramms hält Volkswagen an seinen Budgetplanungen für die kommenden fünf Jahre fest. Auf dem Weg an die Weltspitze plant Europas größter Autobauer binnen fünf Jahren (2015 bis Ende 2019) Investitionen in Höhe von 85,6 Milliarden Euro in Standorte, Modelle und Technologien, teilte der Konzern am Freitag nach einer Aufsichtsratssitzung in Wolfsburg mit.

Das Kontrollgremium berät regelmäßig im Herbst über die Investitionen für die kommenden fünf Jahre. Im Vorjahr waren es für den Zeitraum bis 2018 insgesamt 84,2 Milliarden Euro. Allein 22 Milliarden Euro davon stemmt die Ingolstädter VW-Tochter Audi – eine Rekordsumme. Mit rund 56 Prozent ist bei VW gut die Hälfte der Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile (64,3 Milliarden Euro) für Deutschland vorgesehen.

„Die Höhe der geplanten Investitionen zeigt: Volkswagen investiert weiterhin mit voller Kraft in seine weltweiten Standorte und damit auch in die fast 600 000 Arbeitsplätze weltweit“, sagte Konzernbetriebsratschef und Aufsichtsratsvize Bernd Osterloh. Er betonte: „Gleichzeitig bekennt sich Volkswagen mit dieser Planungsrunde einmal mehr klar zum Standort Deutschland, was unser Unternehmen durchaus von anderen Mitbewerbern unterscheidet.“

Mit 41,3 Milliarden Euro (64 Prozent) wendet der Konzern den Hauptteil der Sachinvestitionen im Automobilsparte für die Modernisierung und Erweiterung der Produktpalette aller Marken auf. Einer der Schwerpunkte ist die Ausweitung der Palette sportlicher Geländewagen (SUV).

Nach der Sparansage für die Pkw-Kernmarke durch Konzernchef Martin Winterkorn will Volkswagen die Ertragskraft durch Kostendämpfung und Effizienzsteigerung stärken. Winterkorn erklärte aber: „Effizienz heißt für uns nicht zuletzt: Wir halten die Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile über den gesamten Planungszeitraum auf gleichem Niveau – trotz der steigenden Anforderungen und des geplanten weiteren Wachstums.“ Auch bei den Motoren sind weitere Verbesserungen bei Leistung, Verbrauch und Emissionswerten sowie die weitere Entwicklung von Hybrid- und Elektroantrieben geplant.

Produktübergreifend sind 23 Milliarden Euro etwa für Kapazitätserweiterungen, ein neues Crafter-Werk in Polen sowie das neue Audi-Werk in Mexiko vorgesehen. Dort soll ab 2016 der Nachfolger des SUV Q 5 vom Band laufen. Zudem baut Audi eine Produktion in Brasilien auf.

Zudem steht bei der Ingolstädter VW-Tochter der zweite Teil ihrer Modelloffensive an. Im kommenden Jahr starten der Audi TT Roadster, der neue, 300 Kilogramm leichtere Geländegänger Q 7 sowie das wichtige Mittelklassefahrzeug A 4 Limousine und Avant am Markt.

Obwohl sich Audi ebenfalls ein Fitnessprogramm verordnet hat, bleiben die Investitionen in den nächsten Jahren auf hohem Niveau. Allerdings werden dabei die Steigerungsraten nicht mehr so deutlich ausfallen wie bisher. Wie viel Geld Audi bis 2019 investieren will, wird einem Sprecher zufolge Ende Dezember bekannt gegeben.