Noch
Angedacht

21.11.2014 | Stand 02.12.2020, 21:57 Uhr

Noch eine Woche, dann beginnt der Advent, und mit ihm ein neues Kirchenjahr. So ein Kirchenjahr geht einen langen Weg an der Hand und am Beispiel Jesu Christi: Es beginnt mit dem Warten auf sein Kommen, feiert seine Geburt, nach dem Fest seiner Taufe gehen wir mit ihm den Weg seines Wirkens, bis wir zu Ostern seinen Tod und seine Auferstehung begehen; das Pfingstfest erinnert uns an seinen Heiligen Geist; in den Wochen danach erfahren wir den Weg seiner Kirche.

Nun endet das Kirchenjahr: Die Katholiken begehen das Fest Christkönig, evangelische Christen den Ewigkeitssonntag.

Diese Tage kann man als einen Abschluss ansehen - jetzt wird das alte Kirchenjahr zu gemacht, damit das neue beginnen kann.

Man kann sie auch als eine Art Fenster auffassen: Unser Blick wird geöffnet und uns wird gezeigt, worauf das alles hinaus laufen soll - unser Kirchenjahr, unser Feiern und Leben kreist nicht für immer um sich selbst, sondern hat ein Ziel.

Der evangelische Ewigkeitssonntag (früher Totensonntag genannt) spricht davon, dass wir Menschen eben nicht im Tod enden, sondern dass uns ein neues, ewiges Leben versprochen ist.

Der katholische Christkönigssonntag erzählt davon, dass wir Menschen nicht allein gelassen sind, sondern sagen dürfen: „Dir gehöre ich!“ Wir sind Angehörige Jesu und in ihm Angehörige Gottes.

An diesem Wochenende, am Ende des alten Kirchenjahres wird uns ein Fenster geöffnet. Wir dürfen Ausschau danach halten, worauf unser Dasein hinausläuft, was Gott für uns vorgesehen hat: Erfülltes Lebendig-Sein unter seiner Hut. Das sind doch gute Aussichten!

Erich Schredl

Pfarrer in St. Augustin