Reichertshofen - Der Duft von gebrannten Mandeln und Steckerlfisch lag am vergangenen Wochenende an der Paar in der Luft: Obwohl das traditionelle Paarfest coronabedingt ausfallen musste, gab es auf dem Paarfestgelände eine "Paar-Dult zum mitnehma" - und die kam bei den vielen Gästen sehr gut an.
Der Fischereiverein Reichertshofen, der Heimat- und Trachtenverein D' Schloßbergler Reichertshofen sowie die Eiskonditorei Hammerl hatten die "Paar-Dult zum mitnehma" veranstaltet. Zusätzlich waren mit der Wurfbude Bonrath und dem Süßigkeitenstand Slodnik zwei externe Schausteller eingeladen worden. Bei den Fischern und dem Trachtlern handelt es sich übrigens um zwei von drei Gründungsvereinen des Paarfestes. Der erste Vorsitzende der Schloßbergler, Pius Kreitmaier, erzählte, dass die Fischer mit der Idee auf ihn zugekommen seien: "Da wollten wir als einer der Gründungsvereine des Paarfestes natürlich auch mitmachen. "
Den Vereinen fehlt heuer - wie auch den Schaustellern - das Paarfest als Einnahmequelle. "Damit ist unsere Haupteinnahmequelle weggebrochen", so Kreitmaier. Grundlegend sei sein Verein aber finanziell noch gut gestellt, man hoffe nun aufs nächste Jahr. Und man hatte im Vorfeld natürlich darauf gehofft, dass die Leute bei der Paar-Dult vorbeikämen und ein bisschen was kaufen. Die Hoffnung erfüllte sich: Trotz strenger Sicherheitsvorkehrungen kamen die Besucher zur Mittagszeit in Scharen und nahmen auch lange Schlangen vor dem Steckerlfisch in Kauf. Die nötigen Abstände waren auf dem weitläufigen Platz gut einzuhalten. Coronabedingt gab es alle Speisen nur zum Mitnehmen. Der erste Vorsitzende der Fischer, Thomas Ramke, berichtete: "Es gab einen überwältigenden Ansturm auf den Käsestand der Trachtler und das Steckerlfischzelt der Fischer. Bereits am ersten Tag wurde die geplante Menge beider Tage verkauft, und die Stände mussten bereits um 18 Uhr schließen, so dass am Feiertag bereits Ware für den nächsten Tag nachgeordert werden musste. " Am Sonntag war die Ware wieder schon um 18 Uhr vergriffen, obwohl bis 20 Uhr geöffnet sein sollte. "So einen Ansturm haben wir noch nicht erlebt. An beiden Tagen mussten wir enttäuschte Kunden zurücklassen", so der Fischereivereinsvorsitzende.
Festlich musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch eine Sonntags-Matinee der Reichertshofener Musikanten, die sich kurzfristig und mit Genehmigung des zweiten Bürgermeisters Adolf Kothmeier an der Paar-Dult beteiligten. Das Konzert musste aufgrund der Abstandsregeln allerdings außerhalb des umzäunten Festgeländes stattfinden. Dies tat dem musikalischen Vergnügen jedoch keinen Abbruch.
Unter den zahlreichen Gästen der Dult war auch Altbürgermeister Anton Westner (CSU): "Ich finde das eine sehr gute Idee. Hier können die Leute ein wenig zusammenkommen und wieder Kontakt haben, was vielen natürlich abgeht. Es ist auch wichtig, die Vereine vor Ort zu unterstützen, die durch den Wegfall des Paarfestes Einbußen hatten. "
DK
Verena Vogl
-Foto: Foto: Vogl
Paarfest go go: Die Bevölkerung nahm das etwas andere Angebot gerne an. Es war sehr früh sehr viel los, und alle Stände waren frühzeitig ausverkauft. Oben: Anstehen zum Mitnehmen. Unten links: Steckerlfisch vom Fischereiverein. Unten rechts: der Käsestand des Trachtenvereins. -Foto: Foto: Vogl
