Ingolstadt
Voi ist neu

Zweiter E-Scooter-Verleiher platziert 150 weitere Elektroroller in der Stadt

04.10.2019 | Stand 23.09.2023, 8:51 Uhr
Das schwedische Unternehmen Voi startet in Ingolstadt: Seit Freitag gibt es damit zwei Anbieter von Leih-Scootern in der Stadt. In der Nord-Süd-Achse weisen neue Verkehrsschilder die Nutzer von Elektro-Tretrollers darauf hin, wo sie fahren dürfen und wo nicht (Bild unten). −Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Die Zahl der Leih-E-Scooter in Ingolstadt hat sich am Freitag verdoppelt.

Mit dem schwedischen Unternehmen Voi, stellt ab sofort - nach dem Berliner Anbieter Tier - eine zweite Firma Elektro-Tretroller in der Stadt zum Ausleihen bereit. Die 150 roten Scooter sind zunächst in der Innenstadt unterwegs, nach Angaben des Unternehmens könnte das Angebot aber auch noch ausgeweitet werden. "Unser langfristiges Ziel ist es, auch die Außenbereiche abzudecken und den Menschen Elektromobilität für die ,Erste bzw. Letzte Meile' zum öffentlichen Nahverkehr anbieten zu können", schreibt Claus Unterkircher, General Manager von Voi für Deutschland, Österreich und die Schweiz, auf Anfrage in einer Mail an den DONAUKURIER.

Ausgeliehen und bezahlt wird der elektrische Roller auch bei Voi über eine App auf dem Smartphone, die den Nutzern das nächstgelegene Fahrzeug anzeigt. Pro Fahrt fallen ein Euro Startgebühr plus 15 Cent pro Minute an. Die Startgebühr soll an diesem ersten Wochenende in Ingolstadt wegfallen, meldet Voi. Ingolstadt ist für das skandinavische Unternehmen die zwölfte Station in Deutschland und die vierte in Bayern. In Europa ist es in 39 Städten und elf Ländern präsent.

Die maximale Geschwindigkeit der elektrischen Roller beträgt 20 Stundenkilometer. "Die gesamte mit GPS ausgestattete Flotte wird dabei von den Anbietern überwacht und die Batterien täglich neu geladen", heißt es in einer aktuellen Mitteilung. "So können auch beschädigte Roller direkt aus dem Verkehr gezogen und gewartet werden. "

Dass es in Ingolstadt schon einen Anbieter von Leih-Scootern gibt, war für die Skandinavier offenbar kein Grund, ihr Angebot nicht auch hier zu starten. "Generell sehen wir in allen Städten über 100.000 Einwohnern Potential, daher war von Anfang an auch Ingolstadt auf unserer Liste", schreibt Unterkircher. Bis Ende des Jahres will Voi demnach noch in 30 bis 35 anderen Städten aktiv werden.

Anders als bei Tier plant man bei Voi offenbar nicht, die Roller nachts einzusammeln. In der Mail an den DK schreibt Unterkircher: "Jeder unserer E-Scooter ist mit GPS ausgestattet, so wissen wir 24 Stunden am Tag, wo sich unsere Flotte befindet und ob alles in Ordnung ist. Unsere Mitarbeiter sowie unsere externen Logistikpartner lokalisieren via App E-Scooter mit niedrigem Ladestand und laden diese wieder auf. " Mittelfristig sei geplant, E-Scooter zu verleihen, bei denen sich die Akkus austauschen lassen. "Dadurch können wir noch nachhaltiger arbeiten. Auch E-Bikes und E-Cargobikes mit austauschbaren Batterien sind geplant. Die vergleichsweise kleinen Batterien werden dann einfach mit Lastenfahrrädern ausgetauscht und von uns aufgeladen", erläutert Unterkircher.

In Ingolstadt sind Leih-Scooter seit Anfang August unterwegs. In der Innenstadt gehören sie mittlerweile zum Stadtbild. Seit einer Woche weisen Verkehrsschild an der Nord-Süd-Achse darauf hin, wo die Roller gefahren werden dürfen und wo nicht. Grundsätzlich gilt, dass die Scooter wie Fahrräder bewegt werden müssen. Das heißt, sie müssen auf der Straße oder auf einem Radweg genutzt werden. Fußgängerwege sind tabu. Für Scooter-Fahrer gilt allerdings die Promillegrenze für Auto- und Motorradfahrer. Also nicht etwa die für Radfahrer! Wer mehr als 0,5 Promille Alkohol im Blut hat, sollte den E-Scooter stehenlassen. Wer ab 1,1 Promille fährt, macht sich strafbar.

Beide Anbieter bitten ihre Kunden via App eindringlich, rücksichtsvoll zu fahren und am besten einen Helm zu tragen. Außerdem sollen die Roller nach der Fahrt so abgestellt werden, dass sie niemanden behindern. Das scheint in Ingolstadt nach Angaben der Polizei im Großen und Ganzen gut zu funktionieren - von einigen ärgerlichen Ausnahmen allerdings abgesehen.
 

Johannes Hauser