Vier Prozesstage geplant

16.10.2008 | Stand 03.12.2020, 5:30 Uhr

Ingolstadt (hri) Die Rechtsanwälte des früheren Citymanagers Peter Haas sind zuversichtlich, ihren unter anderem des Betrugs bezichtigten Mandanten vor Gericht erfolgreich verteidigen zu können. Die Anklage war, wie berichtet, diese Woche zugelassen worden. Inzwischen stehen die Prozesstermine fest: Erster von vorerst vier Verhandlungstagen ist am Mittwoch, 14. Januar.

"Herr Haas ist natürlich alles andere als glücklich darüber, dass er nun doch vor Gericht erscheinen muss", sagte sein Verteidiger Joachim Schwarzenau gestern. "Andererseits hat er dadurch die Möglichkeit, seine Unschuld zu beweisen." Der Dachauer Anwalt möchte die Zeit bis Prozessbeginn nutzen, um seine Strategie festzulegen. Die Vorwürfe gegen Haas betrachtet er als haltlos und als "ein Politikum". Er sei zuversichtlich, den Beschuldigten entlasten zu können.

Anwalt Christian Hagn, der Peter Haas nach dessen fristloser Kündigung durch den Werbeverein IN-City arbeitsrechtlich vertritt, ist derselben Meinung. Einen Betrug, wie die Staatsanwaltschaft ihn wegen angeblich nicht bezahlter Rechnungen für die Weihnachtsbeleuchtung in der Altstadt sieht, kann weder er noch Schwarzenau erkennen. "Es ist doch überhaupt kein Vermögensschaden entstanden", argumentiert Hagn. "Die Mitglieder von IN-City haben Beiträge für die Weihnachtsbeleuchtung eingezahlt und die haben sie auch bekommen."

Auch die ausführende Firma, die den Fall wegen offener Forderungen in Höhe von 71 154 Euro ins Rollen gebracht hatte, sieht Rechtsanwalt Schwarzenau nicht als geschädigt an. Seiner Meinung nach hat der Handwerksbetrieb die Beleuchtung als Sponsor angebracht. Der Beschuldigte selbst hatte sich von Anfang an von allen Vorwürfen distanziert. Er habe weder Gelder in seine eigene Tasche gesteckt noch sich sonst etwas zu schulden kommen lassen, sagt Haas.

Die Staatsanwaltschaft ist indes überzeugt, mit dem vorliegenden Beweismaterial genügend "Munition" zu haben, um ein Urteil in ihrem Sinn zu erreichen. Neben dem Betrug wegen der Gelder für die Weihnachtsbeleuchtung, deren Verbleib offen ist, wirft sie Haas außerdem vor, auf Kosten seines Arbeitgebers privat getankt zu haben. Der frühere Citymanager soll außerdem Rechnungen gefälscht haben. Die Ermittlungsbehörde stützt sich unter anderem auf das über 1000 Seiten starke Gutachten eines Wirtschaftsprüfers.

Das Schöffengericht hat vorerst vier Prozesstage beginnend am 14. Januar angesetzt. Nach jetziger Planung soll das Urteil am 29. Januar ergehen.