Meihern
Viele Zuhörer, wenig Sorgen

Bei der Bürgerversammlung in Meihern geht es vor allem um den schlechten Zustand einiger Straßen

25.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:37 Uhr

Marode: Am Zustand der Kanalbrücken im Altmühltal, hier bei Meihern, soll sich bald etwas ändern - Foto: Erl

Meihern (er) Die Hochwassergefahr, der Zustand der Straßen und die Brücken im Altmühltal bewegen die Menschen in der ehemaligen Gemeinde Meihern. Bei der Bürgerversammlung am Dienstagabend versprach Rathauschef Siegfried Lösch (CSU), sich um diese Probleme zu kümmern.

„Wo drückt euch der Schuh, ihr seid ja bestens versorgt“, meinte der Bürgermeister nach seinem Rechenschaftsbericht. Damit spielte er auf die vielen Mitarbeiter im Rathaus an, die aus dem Bereich der ehemaligen Gemeinde Meihern kommen. Prompt erhielt er aus den Reihen der etwa 55 Zuhörer – unter ihnen drei Frauen – den Vorschlag, das Rathaus doch gleich nach Deising zu verlegen. Der lockere Umgangston blieb auch während der anschließenden Diskussionsrunde bestehen, denn ernsthafte Probleme wurden dem Rathauschef nicht vorgetragen.

Die wichtigsten Themen hatte Lösch zuvor bereits selbst erwähnt. Nach seiner Auffassung könnte der Spatenstich zum lange geplanten Neubau des Feuerwehrhauses in Deising noch in diesem Frühjahr erfolgen – sobald der Förderbescheid für das Vorhaben vorliegt. Sein Stellvertreter, Feuerwehrkommandant Konrad Halbig, habe sicher schon den Spaten vorbereitet, scherzte er. Auch die brisante Umsetzung des Hochwasserschutzes in Altmühlmünster steht auf seiner Prioritätenliste. „Das Wasserrechtsverfahren wurde bereits gestartet, doch es bleibt die Frage, ob so ein Verfahren hier noch ausreicht“, wusste Lösch. „Aber man muss etwas zum Schutz machen“, beteuerte er. Nachdem Bauplätze auch im Bereich der ehemaligen Gemeinde Meihern knapp sind, möchte die Stadt auch dort neues Bauland erwerben. „Es sieht nicht schlecht aus“, äußerte er sich bewusst zurückhaltend zu aktuellen Gesprächen.

Die Anliegen der Bürger konzentrierten sich dann auch im Wesentlichen auf den Zustand der Straßen. Für viele Berufspendler nach Ingolstadt ist es ein Ärgernis, dass die Bergstrecke von Deising nach Zell meist nur abschnittweise geräumt ist. Nachdem dort die Gemeinde-, Kreis- und Regierungsbezirksgrenze verläuft, kehren die Räumfahrzeuge mitten im Wald einfach um.

In Altmühlmünster würden schwere Holzfuhrwerke die Randsteine auf seinem Privatgrund beschädigen, klagte ein Anwohner. Und ein weiterer Bewohner bat darum, im Ort ein Geschwindigkeitsmessgerät aufzustellen. Zur ebenfalls angemahnten Sanierung der Straßenschäden hofft Lösch auf eine eventuell anstehende Dorferneuerungsmaßnahme in Altmühlmünster.

Verärgert sind manche Bewohner des idyllischen Seitentals auch darüber, dass der scheinbar so klare Dorfbach seit einiger Zeit durch Kolibakterien belastet ist und damit eine Gesundheitsgefahr beispielsweise für spielende Kinder darstellt. Hierzu konnte Lösch aber keine aktuelle Abhilfe in Aussicht stellen. „Das Wasser wurde von der zuständigen Stelle untersucht und es wurde mitgeteilt, dass der Dorfbach keine Trinkwasserqualität haben muss“, informierte der Bürgermeister.

Auf Nachfrage zum aktuellen Stand zur Asphaltierung der Radwege verwies er auf die notwendigen Zuschüsse durch den Bund, die noch nicht geklärt sind und ohne die so eine Maßnahme nicht finanzierbar ist. „Lieber bauen wir für unser Geld neue Kindergärten“, sagte er und erhielt spontanen Zwischenapplaus. Eindeutig hat sich der Bund hingegen zur Sanierung der Brückenbeläge über den Main-Donau-Kanal festgelegt. Er will Lösch zufolge alle Brücken – auch die bei Meihern – sanieren, der Gemeinde sollen dabei keine Kosten entstehen.

Nachdem der Bürgermeister auch noch den Wunsch nach einem Buswartehäuschen für Schulkinder in Laubhof notiert hatte, schloss er das Treffen mit einem Lob für den jüngst so erfolgreichen Faschingsumzug. „Es hat mir besonders gefallen, dass wir den so gut hinbekommen haben. Nehmt bitte auch künftig den kurzen Weg zu uns ins Rathaus“, bat er und verwies auf ein Schreiben der Polizeiinspektion Kelheim. Deren Leiter Erich Banczyk attestierte den Organisatoren geradezu vorbildliche Beachtung der Sicherheitsvorgaben.