Viele Hürden

16.11.2008 | Stand 03.12.2020, 5:25 Uhr

Ingolstadt (smr) Viele Hürden mussten Iris Gerstmeier und ihre Tochter Nicole nehmen, bevor sie am Ziel waren mit "Wonneproppen". Es handelt sich um eine neue Großtagespflegestelle, in der bis zu acht Kinder gleichzeitig betreut werden dürfen. Eine neue Betreuungsform, die von vielen Eltern geschätzt wird und die nun auch in Ingolstadt zunehmend Fuß fasst.

Erst fanden die beiden Frauen trotz aller Bemühungen in ganz Ingolstadt keine Wohnung: Niemand wollte sie als "kinderreiche" Mieter, nur die Familie Huber von Metallbau Huber ließ sich von der Idee überzeugen. Dann gab es Ärger wegen der Nutzungsänderung und der damit verbundenen Brandschutzauflagen: Die Gerstmeiers wandten sich schließlich ans Sozialministerium, weil die Ingolstädter Behörden sich auf stur stellten. Am Ende hat es geklappt, zur Erleichterung der Eltern, die schon um ihren Betreuungsplatz fürchteten. Zum Beispiel Angela König: Die 19-jährige wurde mitten in der Ausbildung schwanger. Jetzt ist Sohn Timo über ein Jahr alt und die Mama kann weiter in die Lehre gehen – dank "Wonneproppen". "Er ist richtig ausgelassen dort, spielt schön mit den anderen Kindern, und ich muss mir keine Gedanken machen, denn er ist in guten Händen."

Iris Gerstmeier ist von Beruf Krankenschwester, ihre Tochter Kinderpflegerin. Beide haben sich zusätzlich qualifiziert für ihre neue Aufgabe, und sie bilden sich regelmäßig fort. Bisher sind noch Plätze frei in der Großtagespflege in der Eigenheimstraße 21. Weitere Information unter der Telefonnummer (08 41) 1 43 79 74.