Wolnzach
Viele "Bier-Wähler" machen ihr Kreuzchen

07.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:17 Uhr

 

Wolnzach (WZ) Der Zapfhahn stand nie still, der Rathauskeller war zeitweise proppenvoll und am Abend lagen 430 Stimmzettel in der Urne: Der erste Tag der ungewöhnlichen Verkostungsaktion der Bürgerbräu an Dreikönig, bei der die Bevölkerung ihr Lieblingsbier wählen darf, fand besten Anklang.

Nummer eins, zwei oder drei – die Qual der Wahl unter drei verschiedenen Bieren hatten die Gäste am Donnerstag im Rathauskeller. Und sie nutzten ihr ungewöhnliches Mitbestimmungsrecht nicht nur zahlreich, sondern ganz offensichtlich auch begeistert. Als "tolle Sache" und "super Idee" lobten viele der Anwesenden die Aktion, die die kleine Wolnzacher Brauerei da gestartet hat.
 

Die Mühen der Verantwortlichen haben sich gelohnt: Nachdem sie sich am Vormittag wegen des Blitzeises noch Sorgen um den Besuch gemacht hatten, konnten sie sich recht bald entspannen. Schon nach dem Gottesdienst zogen die ersten "Wähler" unter musikalischer Begleitung der Tegernbacher Schlossbergmusikanten ins "Wahllokal". Und von da an riss der Strom der Besucher nicht mehr ab. Höhepunkt waren die Nachmittagsstunden, in denen alle Tische restlos besetzt waren. Die Bürgerbräu-Verantwortlichen mussten nicht nur ständig nachzapfen, sondern gar zusätzliche Stimmzettel drucken. Und sowohl Braumeister Wolfgang Bauer als auch Bürgerbräuchef Akis Trouboukis mussten jede Menge Fragen nach Rezeptur und Herstellung der Biere beantworten. "Das zeigt uns, dass die Leute die Aktion sehr ernst nehmen", freut sich Akis Trouboukis nicht nur über den zahlreichen Besuch, sondern auch über das große Interesse der Leute.

"Alle drei Biere sind mit hochfeinem Hallertauer Aromahopfen gebraut", erklärte der Vorstandschef bei der Eröffnung der Verkostung. Während ein Bier nur mit einer Hopfensorte gebraut wurde, sind in den beiden anderen zwei Hopfensorten enthalten. Gleich sind dagegen alle drei Biere, was die Stammwürze, den Alkoholgehalt und die Bittereinheiten betrifft. Farbe, Schaum, Geschmack – viel Stoff zum Fachsimpeln gaben die Testbiere am Donnerstag auf jeden Fall. Und jeder der Verkoster hatte so seine eigene Methode: Die einen probierten rasch hintereinander – zum Neutralisieren stand an allen Tischen Brot bereit. Die anderen ließen sich viel Zeit und nahmen erst nach längerer Pause den ersten Schluck von der zweiten und dritten Testsorte.

Welches der drei Biere – es sind allesamt Helle – in der Gunst des Publikums bisher am höchsten steht und am Ende als neue "Hopfenperle" gebraut wird, war am Donnerstag schwer auszumachen. Jeder Sud hatte so seine Verfechter, "gewählt wurde querbeet eigentlich alles", so der Eindruck des Bürgerbräu-Teams. Über 200 Liter Bier wurden zwischen 11 und 16 Uhr ausgeschenkt, in der gleichen Zeit landeten 430 Stimmzettel in der Wahlurne.

Ausgewertet wurden diese noch nicht, denn die Verkostung läuft noch bis Februar weiter: Wer noch probieren und wählen möchte, kann dies im Bürgerbräu-Laden am Brunnen tun. Dort stehen die Testbiere und die Stimmzettel zu den üblichen Öffnungszeiten bereit.

Mit einem guten Gefühl geht die Bürgerbräu AG aus dem Dreikönigstag: "Wir haben gezeigt, dass die Bürgerbräu ausgezeichnete Biere auf hohem Niveau brauen kann", so Akis Trouboukis. Die Leute hätten gesehen, dass die Bürgerbräu neue Wege geht – "wir hoffen nun, dass ihn recht viele auch mitgehen".