Rohrbach
Viel zu wenig Wasser in den Brunnen

20.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr
Das Bohren der Brunnen im Wald bei Fürholzen im April klappte vorzüglich – nur lässt sich jetzt viel zu wenig Trinkwasser aus der Tiefe nach oben fördern. −Foto: Ermert

Rohrbach (pat) Das ambitionierte Projekt, neue Trinkwasserbrunnen im Fürholzer Forst für die Wasserversorgung Waaler Gruppe zu errichten, ist zwar dem ersten Anschein nach perfekt gestartet, steht jetzt aber unter keinem guten Stern mehr. Wie Kämmerin Beate Schilling im Gemeinderat einräumte, ist bei der Probebohrung die erzielte Fördermenge weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben.

Im Detail heißt das: Pro Sekunde konnten aus der Tiefe aus den beiden Brunnen 12,8 beziehungsweise acht Liter gefördert werden – und das ist deutlich zu wenig im Vergleich zu dem, was für die angeschlossenen Haushalte in den Gemeinden Rohrbach und Reichertshofen benötigt wird. „Aus den jetzigen Brunnen zwischen Rohr und Waal fördern wir 35 und 33 Liter pro Sekunde“, führte Schilling aus. Und zwingend nötig für eine ordentliche Versorgung seien zumindest 43 Liter Trinkwasser pro Sekunde. „Davon sind wir weit entfernt“, so Schilling, wir liegen ja gerade mal bei gut 20 Litern.“

Die Konsequenz ist ebenso einfach wie kostspielig für die Gemeinde und die Bewohner der angeschlossenen Haushalte: „Wir brauchen wohl einen dritten Brunnen“, resümierte Schilling. Die Räte um Bürgermeister Peter Keck reagierten darauf ebenso überrascht wie bestürzt. „Das ist ja mal eine ganz schlechte Nachricht“, hallte es durch den Sitzungssaal. Betretenes Kopfnicken quer durch die Reihen und Schillings Hinweis, wonach der Geologe Ulrich Kwasnitschka in einer der nächsten Sitzungen die genauen Ausführungen zum Pumpversuch und den erzielten chemischen und biologischen Wasserwerten vortragen wird, folgten. Dann werden sich die Räte wohl auch über den Umgang und die Konsequenzen aus dieser schlechten Nachricht auseinandersetzen.