Mendorf
Viel Wind im Wahlkampf

Die Kandidaten von CSU und Parteilosen Wählern müssen sich in Mendorf auch Kritik anhören

10.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:06 Uhr

Politisches Zugpferd: Der Eichstätter Landrat Anton Knapp (rechts) hat die Kandidaten von CSU und Parteilosen Wählern beim Wahlkampf in Mendorf unterstützt. Dabei hatte der Kreischef auch gute Nachrichten für die Mitglieder der Bürgerinitiative „Wind im Einklang mit Mensch und Natur“. Wie er berichtete, liegen für das Altmannsteiner Gemeindegebiet derzeit keine Anträge für Windkraftanlagen vor - Fotos: Janda

Mendorf (sja) Der ins Stocken geratene Ausbau der Windkraft hat beim Wahlkampftermin von CSU und Parteilosen Wähler in Mendorf rund 100 Besucher beschäftigt. Wie es weitergeht, blieb jedoch unklar. „Wir haben derzeit keinen Druck“, erklärte Bürgermeister Norbert Hummel (CSU) am Sonntagabend.

Prominente Wahlkampfunterstützung bekamen die Marktratsbewerber aus den Reihen der Altmannsteiner Christsozialen und der Parteilosen Wähler vom Eichstätter Landrat Anton Knapp. Der CSU-Politiker aus Gaimersheim war ins Mendorfer Dorfgemeinschaftshaus gekommen, um die Bürger über aktuelle Kreisthemen zu informieren. Nach seiner Rede und der Vorstellung der CSU/PW-Wahlkampfziele durch Bürgermeister Norbert Hummel (siehe eigenen Bericht) stand vor rund 100 Besuchern jedoch erst mal die Energiewende im Mittelpunkt, genauer gesagt der stockende Ausbau der Windkraft.

Den Mendorfern, vor deren Haustür im Wittelsbacher Forst eine der möglichen Flächen für Windkraft in der Großgemeinde liegt, konnte Knapp zumindest eine Sorge nehmen. „In Altmannstein liegen derzeit keine weiteren Anträge für Anlagen vor“, wusste der Landrat auf Nachfrage von Thomas Kiesewetter, des Sprechers der Bürgerinitiative „Wind im Einklang mit Mensch und Natur“. Ausschlaggebend für die Wortmeldung des Mendorfers waren die jüngsten Entwicklungen rund um die sogenannte 10-H-Regelung, die den Mindestabstand von Windrädern zur Wohnbebauung auf die zehnfache Höhe der Anlagen ausweiten soll. Davon nicht betroffen sind Windräder, die bis 4. Februar vollständig beantragt wurden.

Was die Aussagen der Staatsregierung nun für die weitere Planung der Kommune bedeutet, konnte jedoch niemand sagen. Laut Bürgermeister Norbert Hummel ist derzeit unklar, ob die Marktgemeinde die Ausweisung von Konzentrationszonen für Windkraft überhaupt weiter vorantreiben soll. Wie berichtet, wartet die Verwaltung auf eine Stellungnahme des Luftfahrt-Bundesamts. Die Behörde prüft derzeit, ob Altmannstein in der Einflugschneise des Manchinger Flughafens liegt. Sollte das der Fall sein, sind Windkraftanlagen bei Mendorf ohnehin kein Thema mehr. „Es ist allerdings schwierig, eine Antwort zu bekommen“, erklärte der Bürgermeister, der für die nächsten Schritte auf weitere Information warten will. Zugleich betonte er: „Ich will nicht auf Gedeih und Verderb Windräder bauen.“

Einig waren sich Hummel und Kiesewetter in ihrer Aussage, dass die Information der Bürger in der Windkraftdebatte nicht ideal war. „Wir haben uns überrumpelt gefühlt“, erklärte der BI-Sprecher und nahm zugleich die Kandidaten für den Marktgemeinderat in die Pflicht: „Wenn ihr unsere Stimme habt, dann stimmt bei Entscheidungen auch in unserem Sinne.“

Zuvor hatten die Kandidaten für den Marktgemeinderat und auch zahlreiche Kreistagskandidaten aus dem südöstlichen Landkreis Eichstätt – aus Altmannstein wollen Norbert Hummel, die beiden stellvertretenden Bürgermeister Hannelore Eichenseher und Josef Wagner sowie Alois Mühl in das Gremium – um die Unterstützung der Mendorfer geworben. „Was wir vor sechs Jahren versprachen, das haben wir auch eingehalten“, stellte Hummel fest. Der Bürgermeister, der nach seiner Wahl vor zwei Jahren erst wieder in sechs Jahren auf Stimmenfang gehen muss, erinnerte an viele umgesetzte Projekte. „Wir haben bewiesen, dass wir uns für das Wohl der Gemeinde einsetzen.“

Für die nächste Wahlperiode gibt es nach Ansicht der Christsozialen und der Parteilosen Wähler trotzdem noch jede Menge Arbeit. Der Dritte Bürgermeister Wagner stellte den Ausbau der Infrastruktur in den Mittelpunkt. „Sie ist das Rückgrat unserer Gemeinde“, sagte er. Gleichzeitig müsse der Marktgemeinderat sparsam wirtschaften. Die stellvertretende Rathauschefin Eichseher sah zudem die Vernetzung der Senioren als Aufgabe der Zukunft. „Die Strecke zu den Einkaufsmöglichkeiten ist zu groß“, erklärte sie. Abhilfe könnte eine Art Bürgerbus schaffen.

Die Mobilität der Bürger wird die Kommune und den gesamten Landkreis ohnehin weiter beschäftigen. Wie Landrat Knapp berichtete, steht die Region kurz vor der Einrichtung eines Gemeinschaftstarifs für Bus und Bahn. „Der Durchbruch kann gelingen“, sagte Knapp zu den mühsamen Verhandlungen.