Mindelstetten
Viel Applaus für lustige Szenen

Theaterverein erzählt Geschichten aus dem Urlaub und dem "Stiagnhaus"

30.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:50 Uhr

Das Feilschen um Prozente kann auch zur Sucht werden. Das wurden den Besuchern beim Dämmerschoppen des Theatervereins Mindelstetten klar - Foto: Feldmann

Mindelstetten (fj) Der Dämmerschoppen des Theatervereins Mindelstetten zählt zu den Veranstaltungen, die jeder besuchen sollte, der einmal herzhaft lachen will. Jetzt begrüßte Paul Wambach dazu gut 200 Gäste bei hochsommerlichen Temperaturen im Schulhof.

Wieder einmal hatte es die Truppe um Josef Jokl geschafft, Stücke auszuwählen, in denen sich viele selbst erkennen oder in deren Personen sie sich gut hineinversetzen können. Die Geschichten sind eben „aus dem Leben gegriffen“.

Im ersten Sketch betrat mit Kathi Liedl und Bernhard Bast, zusammen mit ihren beiden Söhnen, eine typisch deutsche Urlauberfamilie die Bühne. Bei der Erkundung ihres Urlaubsortes suchten sie als Erstes das Erlebnisbad mit Wellness- und Saunabereich auf. Wie sie es als erfahrene Urlauber oftmals praktiziert hatten, versuchten sie, an der Kasse einen Nachlass herauszuschinden. Leider überstiegen diese Wünsche die Kompetenz der jungen Dame am Schalter. Empfehlen konnte sie aber eine Rabatt-Aktion, die sich lohnt, wenn man 45 Mal das Heimatmuseum und 35 Mal die Sommerrodelbahn besucht. Für diesen Rat waren die cleveren Urlauber dankbar.

Vier junge Stammtischbrüder trafen sich danach zu einem zünftigen Schafkopf. Dabei fielen bei der Unterhaltung etliche kräftige bayerische Fachausdrücke. Ein im Norden beheimatetes Urlauberpaar kam hinzu und ließ sich die Begriffe erklären. Die kreativen Übersetzungen wurden immer wieder von Beifall unterbrochen.

Es geht nicht gut aus, wenn der vermeintlich coole Vater (Paul Wambach) sich unter die Partygäste seiner Sprösslinge mischt und dort mit Erlebnisberichten aus seiner Jugend prahlt. Die Folge im nächsten Sketch: Ein Party-Totalabsturz und viel Applaus.

Der Zufall schafft es, dass Menschen sich flüchtig begegnen, wobei ihre Fantasie Flügel bekommt. So geschah es auch einem Herrn mittleren Alters (Hannes Hengl), verheiratet, drei Kinder, der sich an einem Tisch des Straßencafés niederließ und sich ein Eis mit Pils bestellte. Als sich zwei Tische weiter eine atemberaubende junge Blondine (Lisa Bortenhauser) niederließ, begann bei beiden die Fantasie zu arbeiten. Ihre Gedanken entwickelten sie dabei laut, um auch die Zuschauer daran teilhaben zu lassen. Das Ganze nahm ein jähes Ende, als ein junger Mann (Sebastian Bortenhauser) mit der reizenden Blondine abzog.

Eine Wucht war wie immer der Auftritt von Gerda Schwürzer, die in ihrer Ein-Frau-Show ihre Beobachtungen und Erlebnisse im „Stiagnhaus“ zum Besten gab und kommentierte. Zum Schluss berichteten Veronika Straßburger, Anke Gauf, Sebastian Bortenhauser und der Riegler Hias von einem Erlebnis an der Supermarktkasse. Es kann jeden zur Verzweiflung treiben, wenn an der Spitze der Schlange eine betagte, schwerhörige Dame steht, die nach ihren letzten Cents sucht, weil sie es der Kassiererin recht machen will. Besonders brenzlig wird die Sache dann, wenn zum üblichen Termin- auch noch urologischer Druck kommt, wie das dem Riegler Hias passiert sein soll. Der Dämmerschoppen war dank der lustigen Geschichten und der guten Akteure wieder ein rundum gelungener Abend.